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NASA enthüllt dramatische Satellitenbilder – „in den letzten Jahrtausenden nicht zu beobachten“

Die NASA hat zahlreiche Bilder veröffentlicht, die die Folgen des Klimawandels und der Urbanisierung zeigen

Satteliten-Bild eines Gletschers
© scaliger - stock.adobe.com

Klimawandel: Die Auswirkungen auf Natur und Gesellschaft

Der menschengemachte Klimawandel verändert unsere Welt mit vielfältigen Folgen. Welche Bereiche sind akut betroffen?

Es ist allgemein bekannt, dass der Klimawandel erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt hat. Allerdings ist vielen nicht klar, in welchem Ausmaß er ganze Landschaften verändern kann. Kürzlich veröffentlichte Satellitenbilder der NASA verdeutlichen diese Entwicklungen sehr eindrucksvoll.

Klimawandel: NASA verdeutlicht Ausmaße

Im Rahmen der Initiative Images of Change (dt.: Bilder des Wandels) zeigt die US-amerikanische Weltraumbehörde Aufnahmen der Urbanisierung, von Fluten und Feuern, abschmelzenden Gletschern und weiteren Entwicklungen, die das Antlitz der Erde verändern. Von jedem der dargestellten Orte zeigt die NASA zwei Satellitenbilder, die Jahrzehnte oder Jahre, aber auch wenige Tage auseinanderliegen können.

Die Erde ist kein statisches Gebilde und das gilt auch für ihr Klima. So gab es allein im Verlauf der vergangenen 800.000 Jahre acht Zyklen von Eiszeiten und wärmeren Perioden. Den Beginn des modernen Klimazeitalters und der menschlichen Zivilisation markierte die letzte Eiszeit vor etwa 11.700 Jahren. Dieser natürliche Klimawandel, den Forschende auf Schwankungen in der Erdumlaufbahn um die Sonne zurückführen, ist jedoch kein Vergleich zu dem, was unser Planet aktuell erlebt.

„Der gegenwärtige Erwärmungstrend ist anders, denn er ist eindeutig das Ergebnis menschlicher Aktivitäten seit Mitte der 1800er Jahre und schreitet mit einer Geschwindigkeit voran, die in den letzten Jahrtausenden nicht zu beobachten war“, betont die NASA. „Es ist unbestreitbar, dass menschliche Aktivitäten die atmosphärischen Gase erzeugt haben, die einen größeren Teil der Sonnenenergie im Erdsystem gefangen haben. Diese zusätzliche Energie hat die Atmosphäre, die Ozeane und das Land erwärmt, was zu weitreichenden und raschen Veränderungen in der Atmosphäre, den Ozeanen, der Kryosphäre und der Biosphäre geführt hat.“

Ein Vergleich atmosphärischer Proben aus Eisbohrkernen und neuerer direkter Messungen.
Ein Vergleich atmosphärischer Proben aus Eisbohrkernen und neuerer direkter Messungen. © Luthi, D., et al.. 2008; Etheridge, D.M., et al. 2010; Vostok ice core data/J.R. Petit et al.; NOAA Mauna Loa CO2 record

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5 Bilder des Wandels

„Unsere Galerie Images of Change zeigt Bilder von verschiedenen Orten auf dem Planeten Erde, die Veränderungen über Zeiträume von Jahrhunderten bis hin zu Tagen zeigen. Einige dieser Auswirkungen haben mit dem Klimawandel zu tun, andere nicht. Einige dokumentieren die Auswirkungen der Verstädterung oder die Verwüstung durch Naturgefahren wie Brände und Überschwemmungen. Alle zeigen, dass sich unser Planet in einem Zustand der Veränderung befindet.“

NASA

Fünf der in unseren Augen eindrücklichsten Aufnahmen haben wir für dich zusammengetragen. Die vollständige Galerie umfasst ganze 360 Doppel-Bilder:

Kalben des Pine Island-Gletschers

Zwischen dem 9. und 11. November 2013 löste sich ein etwa 35 x 20 Kilometer großer Eisberg vom Pine-Island-Gletscher in der Antarktis. Mit einer Fläche von 700 Quadratkilometern, etwa 50 Prozent größer als vorherige Eisberge dieses Gebiets, wird der Eisberg „B-31“ genannt. Ein Forschungsteam der Universitäten Sheffield und Southampton plant, seine Route via Satellitendaten zu verfolgen. Ereignisse dieser Art geschehen alle fünf bis sechs Jahre.

Kalben des Pine Island-Gletschers, Antarktis
Oktober 28, 2013 - November 13, 2013
Kalben des Pine Island-Gletschers, Antarktis: Oktober 28, 2013 – November 13, 2013 © NASA Earth Observatory

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Taifun Nari-Überschwemmung

Im Oktober 2013 verursachte Taifun Nari nach starken Regenfällen weitreichende Überschwemmungen in Kambodscha, insbesondere entlang der Flüsse Mekong und Tonlé Sap. Über 500.000 Menschen waren betroffen, und es wird geschätzt, dass mehr als 300.000 Hektar Reisfelder vernichtet wurden. Die Hauptstadt Phnom Penh befindet sich direkt südlich des betroffenen Gebiets.

Taifun Nari-Überschwemmung, Kambodscha:
Mai 17, 2013 - Oktober 24, 2013
Taifun Nari-Überschwemmung, Kambodscha: Mai 17, 2013 – Oktober 24, 2013 © U.S. Geological Survey (USGS) Landsat Missions Gallery

Schrumpfender Aralsee

Der Aralsee, einst der viertgrößte See der Welt, schrumpfte nach Wasserumleitung durch die Sowjetunion in den 1960ern dramatisch. Bis 2000 teilte er sich in den nördlichen und den weiter gespaltenen südlichen Teil. Ein Damm im Jahr 2005 half dem Norden, sich etwas zu erholen, während der Südosten 2014 vollständig austrocknete. Diese Veränderungen verschärften das Klima in der Region.

Schrumpfender Aralsee, Zentralasien: August 25, 2000 - August 19, 2014
Schrumpfender Aralsee, Zentralasien: August 25, 2000 – August 19, 2014 © NASA’s Earth Observatory

Schmelze des Columbia-Gletschers

Seit seiner Vermessung durch britische Entdecker 1794 erstreckte sich der Columbia-Gletscher in Alaska bis zum nördlichen Rand von Heather Island. Er behielt seine Position bis 1980 bei, bevor er in Folge des Klimawandels schnell zurückging. Heute ist der Gletscher so stark geschmolzen, dass die Gezeiten seine Bewegung bis zu zwölf Kilometer landeinwärts beeinflussen, bis das Gletscherbett den Meeresspiegel übersteigt und das Eis den Kontakt zum Ozean verliert.

Schmelze des Columbia-Gletschers, Alaska: 28. Juli 1986 - 2. Juli 2014
Schmelze des Columbia-Gletschers, Alaska: 28. Juli 1986 – 2. Juli 2014 © NASA Earth Observatory

Brand in Tasmanien

Im Januar 2013 führte extreme Hitze und Trockenheit in Südaustralien, insbesondere auf Tasmanien, zu verheerenden Buschbränden, die über 148.000 Hektar Land vernichteten. Die Schäden erreichten zunächst 43 Millionen Dollar und könnten auf über 100 Millionen steigen. In Dunalley wurden mehr als 40 Prozent der Gebäude zerstört. Obwohl bis Mitte Januar keine Todesfälle verzeichnet wurden, galten über 100 Personen als vermisst. Vergleichende Bilder von 2012 und 2013 illustrieren die Zerstörung und die Rauchentwicklung von den Bränden.

Brand in Tasmanien, Australien: Februar 3, 2012 - Januar 4, 2013
Brand in Tasmanien, Australien: Februar 3, 2012 – Januar 4, 2013 © U.S. Geological Survey (USGS) Landsat Missions Gallery

Quelle: NASA

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