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Archäologischer Fund: Überraschende Flüssigkeit entdeckt – sie diente einem mysteriösen Ritual

Es gibt nicht viele Fälle, in denen eine Flüssigkeit für lange Zeit überlebt hat. Doch offenbar stießen Forscher*innen nun auf einen uralten Wein.

Archäologischer Fund aus Keramik im Sand.
u00a9 Daniele Depascale - stock.adobe.com

5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Ein archäologischer Fund in Spanien versetzt die Forschung in Aufregung. Der bislang älteste intakte Wein, der je entdeckt wurde, wurde nun wohl überboten. Doch das ist nicht alles, was die Entdeckung besonders macht.

Archäologischer Fund: Dieser Wein ist uralt

Eines der beliebtesten Getränke in der römischen Antike war der Wein. Das liegt daran, dass das Wasser damals, wenn es aus dem Brunnen kam, häufig erst noch abgekocht werden musste, um genießbar zu sein. Aber nicht nur zum Trinken nutzten Römer den Wein (Frauen war er verboten), sondern offenbar auch für Rituale, wie ein archäologischer Fund in Südspanien belegt.

In der Nähe von Carmona, nördlich von Sevilla, entdeckten Forscher*innen in einer Ruine einen alten Krug mit überraschendem Inhalt. Offenbar war die Grabkammer, in der der Krug aufbewahrt worden war, so hermetisch versiegelt, dass sogar Flüssigkeit darin überleben konnte. Dort schwappte nämlich ein zweitausend Jahre alter Weißwein herum, wie CBS News berichtet. Der archäologische Fund überbietet damit den bisherigen Rekord für den ältesten erhaltenen Wein, der von einer Amphore aus dem vierten Jahrhundert nach Christus (n. Chr.) gehalten wurde.

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Ungenießbares Ritual

Trinkbar ist der Wein zwar nicht, dafür ist er aber umso aufschlussreicher für die Forschung. Zunächst konnte das Team feststellen, dass sich darin eine bestimmte Säure nicht befand, die üblicherweise in Rotweinen enthalten ist. Damit war zweifelsfrei bestimmt, dass es sich bei der entdeckten Flüssigkeit um Weißwein handelt. Doch der archäologische Fund wurde in einem Grab gemacht, was auf ein Ritual hinwies, das damals unter Römer*innen praktiziert wurde.

Dabei wurden die Knochen eines toten Mannes von zwei Frauen in den Wein getaucht. Überreste des Skeletts eines Mannes konnten die Forscher*innen der Universität Cordoba auch in der Flüssigkeit finden. Dieses Ritual war überdies der einzige Anlass, bei dem Frauen überhaupt Wein benutzen durften. In der Antike war ihnen nicht nur der Konsum, sondern sogar auch die Ausschank verboten. Weitere Forschung an dem archäologischen Fund findet vor allem deswegen statt, um herauszufinden, von wo der Wein eigentlich stammte. Damit lässt sich zusätzlich noch einiges über das römische Handelssystem lernen.

Quellen: CBS News

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