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„Dramatische Auswirkungen“: Studie enthüllt fatalen Fund in der Antarktis

Die Eisschilde der Antarktis sind stark vom Klimawandel betroffen. Neue Erkenntnisse zeigen, dass sie viel schneller schmelzen als bisher angenommen.

KI-generiertes Bild eines Gletschers von oben
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Die Antarktis – wer hat sie eigentlich entdeckt?

Im Jahr 1820 stieß eine russische Expedition erstmals auf Ausläufer der Antarktis. Gerade mal ein Jahr später entdeckten amerikanische Forscher ihr Festland.Doch waren sie tatsächlich die ersten Menschen, die den Kontinent erforschten? Tatsächlich scheint es, als sei sie schon lange vorher besucht worden.

Forschende haben einen neuen Kipppunkt beim Schmelzen der Eisschilde der Antarktis entdeckt. Warme Ozeanwasser dringen zwischen das Eis und das darunterliegende Land ein und verursachen eine beschleunigte Schmelze. Dieses Phänomen hebt eine Lücke in den Modellen des Weltklimarates (IPCC) hervor.

Antarktis: Eisschilde schmelzen schneller als gedacht

Die antarktischen Eisschilde schmelzen nicht nur von oben, sondern auch von unten. Warmes Meerwasser dringt in die „Bodenzone“ ein, wo das Eis auf das Land trifft. Wenn sich die Ozeane erwärmen, nimmt diese Wasserintrusion zu und führt zu schnellerem Schmelzen. Eine im Fachjournal Nature Geoscience veröffentlichte Studie zeigt, dass selbst geringfügige Temperaturerhöhungen das System über einen Kipppunkt hinausdrücken können.

Durch die vom Menschen verursachte globale Erwärmung beschleunigt sich dieser Prozess. Das Eindringen von warmem Wasser unter die Eisschilde wird also weit umfangreicher. Bisherige Modelle haben den Forschenden zufolge einen Eisverlust unterschätzt. Wenn die beschleunigte Schmelze weiterhin die Neubildung von Eis übertreffe, würde der globale Meeresspiegel erheblich ansteigen, so ihre Prognose.

„Jedes Zehntel Grad (der Erwärmung) bringt diese Art von Prozessen näher, diese Kipppunkte näher“, zitierte die Agence France-Presse (AFP) Alexander Bradley, leitender Autor der Studie und Forscher des British Antarctic Survey (via ScienceAlert).

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„Notwendigkeit dringender Klimamaßnahmen“

Einige Regionen der Antarktis sind anfälliger als andere. Der Pine-Island-Gletscher, der größte Beitrag zur Meeresspiegelsteigerung in der Antarktis, ist besonders gefährdet. Seine geografischen Merkmale, wie die Neigung des Landes, lassen zusätzliches Meerwasser eindringen und beschleunigen das Schmelzen. Täler und Hohlräume im Land verstärken das Problem zusätzlich.

„Der starke Anstieg der endgültigen Intrusionslänge und damit das Schmelzen unter einem großen Teil des geerdeten Eisschildes hätte dramatische Auswirkungen auf die Dynamik eines marin-terminierenden Eisschildes“, erklärt das Team im Rahmen seiner Studie. „Es ist jedoch zu beachten, dass wir nicht erwarten, dass Intrusionen in der Praxis unendlich weit vordringen, da Prozesse, die in unserem Modell nicht berücksichtigt sind, auf langen Längenskalen eine Rolle spielen und die Intrusion möglicherweise stabilisieren.“

Nichtsdestotrotz erfordern genauere Vorhersagen des Meeresspiegelanstiegs aktualisierte wissenschaftliche Modelle. Sie müssen die durch warmes Meerwasser verursachten Schmelzprozesse berücksichtigen. Diese Erkenntnis „unterstreicht die Notwendigkeit dringender Klimamaßnahmen, um zu verhindern, dass diese Kipppunkte überschritten werden“, betonte Bradley.

Quellen: „Tipping point in ice-sheet grounding-zone melting due to ocean water intrusion“ (Nature Geoscience, 2024); ScienceAlert

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