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Überraschend krebserregend: Forscher warnen vor diesem beliebten Trend

Die Entscheidung für ein Tattoo sollte nicht einer vorübergehenden Laune entspringen, sondern vorher gut überlegt sein. Denn wie Wissenschaftler*innen nun herausfanden, kann diese ernstzunehmende gesundheitliche Folgen haben.

Eine Person tätowiert einer anderen Person den Oberarm
u00a9 Serhii - stock.adobe.com

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Ob die Namen der eigenen Kinder, kunstvoll geschwungene Linien oder provokante Motive. Tätowierungen sind über die letzten Jahrzehnte immer beliebter geworden. Doch bisher ist noch wenig darüber bekannt, ob diese sich nachhaltig auf unsere Gesundheit auswirken. Eine neue Studie soll das nun ändern. Die ersten Ergebnisse wurden bereits veröffentlicht und geben Anlass zur Sorge. So sollen sich in der Tinte mitunter krebserregende Stoffe befinden.

Krebserregende Stoffe in Tätowierfarbe

Ein dreiköpfiges Forschungsteam aus Schweden hat eine groß angelegte Untersuchung mit über 11.000 Teilnehmer*innen zu diesem Thema durchgeführt. Diese veröffentlichten sie nun im medizinischen Fachjournal eClinicalMedicine. Darin schreiben sie: „Wir führten eine Fall-Kontroll-Studie durch, in der wir alle Fälle von malignem Lymphom [umgangssprachlich auch Lymphdrüsenkrebs genannt] identifizierten, die zwischen 2007 und 2017 bei Personen im Alter von 20–60 Jahren im schwedischen nationalen Krebsregister diagnostiziert wurden.“

Dabei kam sie zu einem erschreckenden Ergebnis: „Wir fanden heraus, dass tätowierte Personen insgesamt ein um 21 % höheres Risiko für ein malignes Lymphom hatten als nicht tätowierte Personen.“ Die Größe der Tattoos war dabei unerheblich. Von entscheidender Bedeutung war dabei vielmehr, wann diese gestochen wurden. Das Risiko an Lymphdrüsenkrebs zu erkranken, war demnach bei Personen am höchsten, bei denen ihre ersten Tätowierung weniger als zwei Jahre zurücklag.

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Risiko für Lymphdrüsenkrebs

Das Problem liege den Forscher*innen zufolge vor allem in der verwendeten Tinte begründet. Denn diese enthalte häufig krebserregende Stoffe, wie zum Beispiel primäre aromatische Amine, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Metalle. Zudem löse der Tätowiervorgang eine immunologische Reaktion aus, die eine Translokation der Farbe von der Injektionsstelle verursacht.

Dass sich diese dann unter anderem auch in den Lymphknoten ablagert, ist der Medizin schön länger bekannt. Aber die langfristigen Auswirkungen davon wurden bisher kaum erforscht. So stellen die neuen Erkenntnisse der schwedischen Wissenschaftler*innen einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung dar: „Unseres Wissens ist dies die erste epidemiologische Studie, die den Zusammenhang zwischen Tätowierungen und malignen Lymphomen insgesamt untersucht.“

Gleichzeitig betonen die Wissenschaftler*innen aber auch, dass es noch mehr Untersuchungen benötige, um die Gefahr der krebserregenden Stoffe in Tattoos genau zu erforschen. Sie sehen dabei umgehenden Handlungsbedarf und sprechen eine explizite Forderung aus: „Die Studie unterstreicht die Bedeutung regulatorischer Maßnahmen zur Kontrolle der chemischen Zusammensetzung von Tätowierfarben.“

Quelle: „Tattoos as a risk factor for malignant lymphoma: a population-based case–control study“ (eClinicalMedicine, 2024)

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