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Wasser trinken im Sommer? Forscher sprechen überraschende Warnung aus

Vor allem im Sommer solltest du darauf achten, genügend Flüssigkeit zu dir zu nehmen. Doch dabei solltest du einen Fehler unbedingt vermeiden.

Eine Person gießt Wasser aus einer Plastikflasche in ein Glas. Im Hintergrund ist Natur und Sonnenschein zu sehen.
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Nur Wasser trinken – ist das nicht langweilig? Mag sein, doch die gesundheitlichen Verbesserungen sind es wert.

Denn neben der richtigen Menge kommt es auch darauf an, das Richtige zu trinken. Als gesunder Durstlöscher gilt dabei vor allem Mineralwasser. Doch Forscher*innen haben diesbezüglich nun eine besorgniserregende Studie veröffentlicht. Denn sollte dieses in PET-Flaschen abgefüllt sein, kann das Wasser trinken im Sommer schnell gefährlich werden.

Mögliche Schadstoffe beim Wasser trinken

Ob beim Wandern in der Natur oder beim Picknick im Park. Viele greifen im Sommer beim Wasser trinken auf die praktischen Kunststoff-Flaschen aus dem Supermarkt zurück. Diese bestehen größtenteils aus Polyethylenterephthalat (PET). Neben diesem werden auch noch weitere Zusatzstoffe zur Verbesserung der Leistung integriert, die jedoch während der Lagerung und Verwendung von der Flaschen in das Wasser gelangen können.

Angesichts dieser Bedenken haben Forscher*innen zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, um die Konzentration und den Übergang von Schadstoffen aus Kunststoffbehältern in dessen Inhalt zu bewerten und ihre potenzielle Toxizität zu untersuchen. Die neuen Erkenntnisse wurden nun im Fachjournal Eco-Environment & Health veröffentlicht. Das Problem könnte dabei weitreichende Folge haben.

Denn „der globale Markt für abgefülltes Wasser wächst rasant. Im Jahr 2022 konsumieren etwa 600 Millionen Haushalte abgefülltes Wasser“, wie die Wissenschaftler*innen in der Studie schreiben. Auch in Zukunft soll sich dieser Trend beim Wasser trinken noch weiter fortsetzen. „Darüber hinaus steigt der Verbrauch von Flaschenwasser jährlich um 5 % und wird Prognosen zufolge bis 2027 ein Volumen von rund 515 Milliarden Litern erreichen.“

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PET-Flaschen immer beliebter

Das liegt auch an der Annahme, das Wasser aus Flaschen weniger Schadstoffe als Leitungswasser aufweist. Diese Wahrnehmung wurzelt oft in der Einhaltung strenger Standards der Produktionsstätten beim Abfüllen von Mineralwasser in die PET-Flaschen. „Es ist jedoch wichtig anzuerkennen, dass auch Plastikflaschen eine potenzielle Quelle für Verunreinigungen sein können,“ so die Forscher*innen

Auch wenn die Schadstoffe im Wasser der verkauften Flaschen bei den meisten Produkten unter der Sicherheitsgrenze liegen, haben bisherige Forschungen dabei oft ein entscheidenden Faktor übersehen. Denn diese untersuchten meist nur organische Schadstoffe, die in Wasserproben aus Flaschenwasser gelöst waren, und übersahen dabei das Problem der Verschmutzung durch flüchtige organische Verbindungen (VOCs) in der Luft der Flaschen.

Insbesondere unter Licht- und Hitzebelastung, wie zum Beispiel Sonneneinstrahlung während des Transports und der Lagerung in Geschäften, kann sich die chemische Struktur von PET-Behältern verschlechtern und möglicherweise VOCs freisetzen. Die Gefahr beim Wasser trinken Schadstoffe aufzunehmen bestehe deshalb vor allem im Sommer.

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Sonneneinstrahlung kann Schadstoffe freisetzen

Die Wissenschaftler*innen veranschaulichen dies an einem einfachen Szenario. „Wenn versehentlich teilweise verbrauchtes Flaschenwasser in einem Auto gelagert wird und der PET-Behälter längerer Sonneneinstrahlung und erhöhten Temperaturen ausgesetzt wird, kann dies zur Freisetzung von VOCs in die Luft in der Flasche führen. Folglich können Personen die kontaminierte Luft einatmen und sich möglicherweise gesundheitlichen Risiken aussetzen.“

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Lichteinwirkung die Emission einer Vielzahl von VOCs aus verschiedenen Behältern induzierte. Darunter Alkane, Alkene, Alkohole, Aldehyde, Carbonsäuren und Aromaten. „Dies hat gezeigt, wie wichtig es ist, flüchtige organische Verbindungen (VOC) als potenziellen Risikofaktor bei der Verwendung von Kunststoffbehältern zu berücksichtigen.“

Doch das Forschungsteam rät den Verbraucher*innen trotzdem beim Wasser trinken nicht gleich in Panik zu verfallen. Denn noch scheinen die gesundheitlichen Gefahren durch das Einatmens „flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) beim Öffnen und Trinken von Flaschenwasser beherrschbar.“ Trotzdem empfehlen sie, zu vermeiden, PET-Flaschen mit Trinkwasser direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen.

Quelle: „Characterizing the photodegradation-induced release of volatile organic compounds from bottled water containers“ (Eco-Environment & Health, 2024)

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