Wer ein Handy besitzt, nutzt auch eine ganze Reihe an Anwendungen. Viele davon werden von uns meist ohne großes Zögern aus dem Googles Play Store heruntergeladen. Aber auch dort ist nicht alles vertrauenswürdig. Forschende der Sicherheitsfirma Zimperium zLabs konnten mehrere hundert Spionage-Apps identifizieren, die nur den Anschein erwecken, als seien sie ungefährlich. Tatsächlich haben sie aber bisher schon eine große Zahl an Opfern gefordert. Bist du im Besitz einer dazugehörigen Android-App, solltest du sie löschen.
Android-Apps löschen: 200 Exemplare wollen an dein Geld
Nicht weniger als 200 Anwendungen haben die Expertinnen und Experten ausfindig machen können. Darunter harmlos wirkende Exemplare wie angebliche Übersetzer-Apps, Puls-Tracker, GPS-Dienste, Foto-Apps und Spiele. Was sie so gefährlich macht und jetzt schon zum weltweiten Diebstahl von Millionenbeträgen geführt hat, ist ein Trojaner: GriftHorse.
- Hinweis: Hier findest du die komplette Liste, der Android-Apps (Löschen empfohlen).
Seit November 2020 hat sich die Malware über den Download aus dem Google Play Store auf rund zehn Millionen Android-Geräte weltweit in 70 Länder ausgebreitet. Wer damit verseuchte Anwendungen auf dem Handy hat, sollte die Android-Apps löschen. Denn die Masche dahinter ist nicht nur kostspielig, sondern ach nervenaufreibend.
So geht der Android-Trojaner GriftHorse vor
Nutzerinnen und Nutzer befallener Geräte werden mit Popups und Benachrichtigungen zugeschüttet, die verschiedene Gewinne und spezielle Angeboten offerieren. Tippst du auf ein solches, wirst du auf eine Webseite weitergeleitet, auf der du deine Handynummer bestätigen sollst, bevor du Zugang zum Preis oder Angebot erhältst.
Was tatsächlich passiert ist jedoch Folgendes: Du abonnierst einen Premium-SMS-Service, der dich über 30 Euro im Monat kostet. Dieses Geld wird später an die GriftHorse-Betrüger weitergeleitet. Aazim Yaswant und Nipun Gupta von Zimperium bezeichnen die Malware als „eine der weitverbreitetsten Kampagnen, die das zLabs-Forschungsteam 2021 beobachtet hat“.
„Ausgefeilte Techniken“ machen die Android-Apps so gefährlich
Besonders gefährlich: Noch bevor du dazu kommst, derartige Android-Apps zu löschen, können sie seit Monaten auf deinem Gerät aktiv sein. Wie Yaswant und Gupta weiter erklären, erlaubten es das Level an Raffinesse und die Anwendung neuer Techniken, monatelang unerkannt zu bleiben.
Dazu haben die große Zahl der verseuchten Anwendungen, die gut geplante Vertreibung und Verteilung der Apps auf zahlreiche verschiedene Kategorien den Angreifern in die Hände gespielt.
Das kannst du tun, um bösartige Apps zu finden
Willst du fragwürdige Android-Apps löschen, ist das kein Problem. Der Vorgang ist schnell erledigt. Viel wichtiger ist es dagegen, gar nicht erst auf entsprechende Anwendungen hereinzufallen. Deshalb solltest du grundsätzlich nie außerhalb offizieller App-Stores auf die Suche nach Anwendungen gehen.
Zudem ist es ratsam, regelmäßig deine Kontobewegungen im Blick zu behalten, um ungewöhnliche Abbuchungen rechtzeitig zu identifizieren. Immerhin gibt es Anzeichen, die dir helfen, Spionage-Apps zu finden.
Quellen: Zimperium, eigene Recherche
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