Trotz des jüngsten Kursabbruchs bei Bitcoin und Ethereum ist der Hype um die beiden marktstärksten Kryptowährungen noch immer groß. Auch Avira und Norton wollen ihn offenbar nicht gänzlich an sich vorüberziehen lassen. Die beiden Antivirenprogramme machen sich Berichten zufolge Krypto-Miner zunutze, um bei Mitgliedern ihrer Community Coins zu schürfen. Einige Nutzer:innen beschuldigen etwa Norton, dies ohne vorherige Ankündigung zu tun.
Antivirenprogramme schürfen Kryptowährungen
Mitte 2021 legte Norton in Form einer Ankündigung den Grundstein. Mit einem Krypto-Miner ergänzt das Unternehmen den Installationsumfang von Norton 360 und legte parallel dazu für jeweilige Kund:innen ein Konto auf der Plattform Coinbase an. Nutzt du das Programm, musst du rund 15 Prozent der geschürften Kryptowährungen an Norton abgeben. Der Krypto-Miner konzentriert sich hauptsächlich auf Ethereum. Offiziell werde das Programm nicht ungefragt installiert. Glaubt man aber Berichten der Community von Hacker News, kommt auch das nicht selten vor.
Doch bedienen sich auch Antivirenprogramme Vorgehensweisen wie dieser – darunter etwa Avira.
„Avira Crypto ermöglicht das Mining der Kryptowährung Ethereum (ETH) während der Ruhezeit Ihres Computers. Avira Crypto ist eine Opt-in-Funktion und wird nicht ohne Zustimmung des Benutzers aktiviert. Wenn Benutzer Avira Crypto aktiviert haben, die Funktion aber nicht mehr nutzen möchten, kann sie über die Benutzeroberfläche des Avira Produkts deaktiviert werden.“
Avira Supporrt
Freiwillig oder nicht?
Im Fall einer Opt-in-Funktion, wie sie Avira nutzt, kannst du davon ausgehen, dass der Krypto-Miner nicht ohne dein Wissen arbeitet. Du magst dich jetzt vielleicht fragen, warum das überhaupt problematisch wäre. Immerhin bedeutet das Schürfen doch eigentlich, dass du Geld verdienst, oder? Tatsächlich treibt die Verwendung in erster Linie den Verbrauch deines Rechners in die Höhe. Je nachdem, welchen Anteil du letztlich an die Antivirenprogramme abdrücken musst, lohnt es sich möglicherweise gar nicht für dich.
So weist auch Avira darauf hin, dass sich das Krypto-Mining für Anwender:innen „mit einem durchschnittlichen Computer“ eher weniger eigne. „Selbst mit passender Hardware kann das Mining von Kryptowährungen im Alleingang weniger lohnend sein“, schreibt das Unternehmen auf seiner Support-Seite.
Zum Vergleich: Mit fünf Grafikkarten kann sich Mining lohnen.
Quellen: Hacker News, Avira