Ein gesunder Lebensstil setzt sich aus einer Vielzahl an Facetten zusammen. Klar, frische Luft, körperliche Aktivität und ausgewogene Ernährung sind wichtig. Bei alldem sollte aber auch dein Schlaf keinesfalls zu kurz kommen. Zu wenig Schlaf kann nämlich viel von dem, was deinen Körper normalerweise auf Vordermann bringen würde, zunichte machen.
Zu wenig Schlaf hat unerwartete Folgen
Seit Jahren untersucht die Ernährungswissenschaftlerin Robin Tucker von der Michigan State University die Auswirkungen des Schlafverhaltens von Studenten auf ihre psychische und physische Gesundheit. In diesem Zeitraum hat Tucker bereits diverse Studien publiziert. Eine dieser Forschungsarbeiten, die die Forscherin 2021 im Journal of American College Health veröffentlichte, macht besonders deutlich, wie sich zu wenig Schlaf auf das Gewicht junger Menschen auswirken kann.
Tucker begleitete dazu rund 60 Studierende durch deren erstes Semester an der Universität. Binnen gerade mal viereinhalb Monaten hätten einige der Proband:innen gut vier Kilogramm zugenommen. Dabei gaben sie an, sich nicht merklich anders ernährt zu haben. Die Studierenden hätten allerdings im Schnitt eine Stunde weniger geschlafen als jene, die ihr Gewicht hielten.
Auch weitere Untersuchungen hätten die These, dass dich zu wenig Schlaf auf das Körpergewicht auswirke, weiter bestätigt, berichtet Der Standard. Sie hätten sich mitunter auf die Essgewohnheiten in Folge vergleichsweise kurzen Schlafes konzentriert. Tucker und ihre Kolleg:innen förderten durch ihre Forschung wichtige Erkenntnisse zutage. „Schlechter Schlaf lässt uns mehr essen und verschiebt unsere Geschmacksvorlieben“, zitiert das Magazin. „Das kann über kurz oder lang dazu führen, dass Menschen zunehmen, wenn sie schlecht schlafen.“
Finanzieller Stress, wenig Schlaf und schlechte Ernährung
Wir wissen nun also: Auch zu wenig Schlaf kann dem Körper schaden und dich sogar zu übermäßiger Ernährung drängen. Was aber geschieht, wenn noch ein weiterer Faktor hinzukommt – etwa eine Pandemie oder andersgearteter Stress? Auch dieser Frage sind Tucker und ihr Team auf den Grund gegangen. Eine entsprechende Studie veröffentlichten sie im Fachjournal Behavioral Sciences.
„Insgesamt nahmen 1.280 Studenten von drei großen US-Universitäten an der Studie teil. Die Ergebnisse zeigten, dass ein höherer finanzieller Stress mit einem geringeren Verzehr von Gemüse, Obst, Ballaststoffen und Kalzium, einem höheren Verzehr von Zucker aus zuckergesüßten Getränken und einem höheren Risikowert für die Ernährung verbunden war.“
Chen Du et al. (via Behavioral Sciences)
Ferner stellte das Team eine positive Korrelation zwischen finanziellem Stress und der Bewertung des Ernährungsrisikos fest. Diese sei vor allem bei Studierenden aufgetreten, die eine schlechte Schafqualität angegeben hätten. Willst du also länger leben, solltest du neben deiner Ernährung auch deinen Schlafrhythmus und dein Finanzmanagement im Auge behalten.
Quellen: Der Standard; „Health behavior changes associated with weight gain among first-year international students studying at an American university“ (2021, Journal of American College Health); „Insufficient Sleep and Poor Sleep Quality Completely Mediate the Relationship between Financial Stress and Dietary Risk among Higher Education Students“ (2021, Behavioral Sciences)