Schon lange ist Plastik als Abfallprodukt und die Belastung auf die Umwelt ein zentrales Thema im Umweltschutz. Auch über die Nutzung von Mikroplastik in diversen Produkten wird schon diskutiert. Letzteres breitet sich immer weiter aus und belastet mittlerweile auch den Menschen ernsthaft. Nun wurde es erstmalige sogar im Blut gefunden.
Mikroplastik: Kinder besonders gefährdet
Es schon zuvor bekannt, dass Menschen Mikroplastik durch Essen, Wasser und die Luft aufnehmen können. Auch wurde es schon in Ausscheidungen von Babys und Erwachsenen nachgewiesen. Aber jetzt haben es Forschende auch zum ersten Mal im Blut entdeckt. Dazu haben sie das Blut von 22 Spender*innen untersucht – in 17 Proben fand man das Plastik vor.
In der Hälfte der Fälle wiesen die Wissenschaftler*innen PET-Plastik nach, dass zum Beispiel bei Trinkflaschen vorkommt. Ein Drittel der Proben enthielt Polystyrol, das für Verpackungen genutzt wird, und in einem Viertel entdeckte man Polyethylen – der Stoff aus dem zum Beispiel Plastiktüten hergestellt werden, wie die Zeitung Guardian berichtet.
Mikroplastik im Blut: Folgen noch unbekannt
Welche konkreten gesundheitlichen Konsequenzen sich aus der Kontamination mit Mikroplastik ergeben, ist noch nicht bekannt. In früheren Laboruntersuchungen konnte man jedoch feststellen, dass es menschliche Zellen beschädigt. Und Luftschadstoffe sind allgemein verantwortlich für Millionen verfrühter Tode jedes Jahr.
Es stellt sich nun die Frage, ob die Mengen des Materials ausreichen, um Krankheiten herbeizuführen, oder ob es überhaupt dauerhaft im Körper bleibt. Auch variierten die gefundenen Mengen Plastik von Probe zu Probe teilweise recht stark, wie der niederländische Wissenschaftler Professor Dick Vethaak einräumt. Weitere Untersuchungen mit mehr Probanden sollten jetzt schnellstmöglich folgen und tatsächlich seien schon mehrere Forschungsgruppen an diesem Thema dran.
Die Zeit drängt: Man rechnet mit einer Verdopplung der Plastikproduktion bis 2040. Darüber hinaus kann das Material noch weitere Probleme beherbergen. So fand man zum Beispiel heraus, dass Sport-Trinkflaschen aus Plastik giftige Substanzen enthalten können.
Quelle: The Guardian
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