Insgesamt befinden sich derzeit mehr als 19 Millionen Bitcoin im Umlauf. Sie verteilen sich auf viele Millionen Wallets aus aller Welt. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass mit der Investition in Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. ein nicht unwesentliches Risiko einhergeht. Nicht jeder Mensch will es eingehen. Eine Studie legt nun sogar nahe, das jene, die mit ihrem Geld Kryptos kaufen, einige „dunkle“ Persönlichkeitsmerkmale teilen könnten.
Was hat die Dunkle Tetrade mit Kryptos zu tun?
Ein dreiköpfiges Team der australischen Universitäten Queensland und Macquarie veröffentlichte die Studie im Fachjournal Personality and Individual Differences. Sie wurde mitunter von bekannten Medien wie The Sun und der New York Post aufgegriffen. Immerhin beleuchtet sie einen möglicherweisen Aspekt des Krypto-Markts. Konkret gehen die Forscher davon aus, dass Menschen, die über Persönlichkeitsmerkmale der Dunklen Tetrade verfügen, mit höherer Wahrscheinlichkeit in Kryptowährungen investieren.
Die Dunkle Tetrade setzt sich aus vier Merkmalen zusammen. Sie korrelieren hoch miteinander und bilden zusammen eine ausgesprochen destruktive und ausbeuterische Persönlichkeitsstrategie:
- Machiavellismus
- (subklinischer) Narzissmus
- (subklinische) Psychopathie
- (subklinischer) Sadismus
„Sie werden wegen ihrer ‚bösen‘ Eigenschaften als ‚dunkel‘ bezeichnet: extremer Egoismus und das Ausnutzen von anderen ohne Empathie“, erläutert Di Wang, Hauptautor der Forschungsarbeit in einem Beitrag auf The Conversation. „Die dunkle Tetrade wird auch oft mit risikofreudigem Verhalten in Verbindung gebracht.“
Kryptos kaufen – mit Risiko und Protest
Ursprünglich habe das Ziel der Studie darin bestanden, das typische Profil eines Bitcoin-Investors zu erstellen. Dazu stellten die Forscher Wang, Martin und Yao die häufigsten Charaktereigenschaften ihrer Probandinnen und Probanden heraus. Tatsächlich ist ihr Ergebnis nur bedingt überraschend. Denn schon im Voraus war bekannt, dass die Dunkle Tetrade mit einer erhöhten Risikobereitschaft korreliert.
Auch hebt das Trio einen weiteren Zusammenhang zwischen den Charaktereigenschaften und der Affinität zu Kryptowährungen hervor: eine gewisse Anti-Establishment-Einstellung. Wollen Menschen Kryptos kaufen, betrachten sie nicht nur finanzielle Aspekte. Auch die Tatsache, dass sie von keiner zentralen Behörde gesteuert werden, wird ihnen häufig als Pluspunkt angerechnet. Im Fall von Peter Thiel etwa entlud sich dieser Gedanke in einer regelrechten Schimpftirade gegen die Alteingesessenen der Wall Street – insbesondere den Großinvestor Warren Buffett.
Allerdings solltest du aus dieser Untersuchung keine falschen Schlüsse ziehen. Dass Menschen, die Merkmale der Dunklen Tetrade aufweisen, dazu neigen in Bitcoin und Co. zu Investieren, bedeutet nicht, dass alle Menschen, die Kryptos kaufen, Narzissten und Psychopathen sind.
Quelle: The Conversation; „Dark personalities and Bitcoin: The influence of the Dark Tetrad on cryptocurrency attitude and buying intention“ (2022, Personality and Individual Differences)
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