Vor mehr als einem Jahr begann die Russische Föderation ihren Angriff auf die Ukraine. Dabei wurden Dörfer und dicht besiedelte Städte bombardiert, die Infrastruktur des Landes schwer beschädigt und tausende Soldat*innen sowie Zivilist*innen getötet. Auch auf russischer Seite gab es bisher beträchtliche Verluste. Gleichzeitig führt das internationale Hackingkollektiv Anonymous eine beispiellose Cyberkampagne durch, die als die größte in der Geschichte gegen ein einzelnes Land gilt.
Anonymous‘ Ziele in Russland
Nach Beginn der russischen Großoffensive in der Ukraine dauerte es nur wenige Stunden: Anonymous erklärte Russland den Cyberkrieg. Doch welche Ziele sind es, die sich die Aktivistinnen und Aktivisten konkret vornehmen? Und schwächen sie damit tatsächlich die Macht des Despoten Wladimir Putin?
Es lässt sich nicht sicher sagen, wie viele „Mitglieder“ Anonymous tatsächlich hat. Immerhin setzt sich das lose hacktivistische Kollektiv aus unzähligen Gruppierungen und anonymen Einzelpersonen aus aller Welt zusammen. Auf dem Telegram-Kanal und der offiziellen Webseite der selbsternannten IT Army of Ukraine lässt sich aber ein grober Eindruck dessen gewinnen, was die Freiwilligen bislang erreicht haben – und was noch aussteht.
Konkret sollen bislang Angriffe auf folgende Ziele erfolgreich verlaufen sein:
- Medien (Staatsfernsehen, Radio etc.)
- Banken (darunter die russische Zentralbank)
- Behörden (darunter die Sicherheitskameras im Kreml)
- Energiekonzerne
Was steht aktuell noch aus?
Die Freiwilligen der IT Army of Ukraine haben bereits eine Vielzahl weiterer Ziele ins Auge gefasst. Dazu gehören etwa russische Bezahlsysteme, weitere Behördenseiten und Luftfahrtunternehmen. Vor allem die Webseiten der Regierung Russlands können die Hackerinnen und Hacker meist nicht lange „tot“ halten.
Allerdings gilt es nicht nur, die Webseiten vom Netz zu nehmen. So erbeutete Anonymous im Laufe des vergangenen Jahres hohe Mengen an Daten. Sie sollen etwa dabei helfen, die Vermögen russischer Oligarchen festzusetzen und die ukrainischen Truppen mit notwendigen Informationen zu versorgen.
Quelle: Watson; IT Army of Ukraine
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.