Erst vor wenigen Tagen Anfang August machte Amazon sein Vorhaben öffentlich, das Unternehmen iRobot kaufen zu wollen. Insgesamt 1,6 Milliarden Euro ist die Übernahme demnach wert. In Anbetracht der damit verbundenen Möglichkeiten, verwundert eine solche Investition allerdings nicht. Die Einverleibung der bekannten Geräte erweitert nämlich nicht nur das eigene Portfolio an smarten Geräten. Auch der Zugriff auf wertvolle Daten steigt.
Amazon: Das macht iRobots Roomba so attraktiv
Die geschäftliche Übernahme folgt einer Vorhersage, die Amazons Seniorvizepräsident Dave Limp laut Reuters schon 2021 getroffen hatte. Demnach glaubt er, dass „in fünf bis 10 Jahren zu jedem Haushalt mindestens einen Roboter gehört, der ein wichtiger Teil des Alltags wird“.
Auch der iRobot-Vorstandsvorsitzende Colin Angle teilt eine ähnliche Einstellung. Er soll gesagt haben, dass in ein Heim unzählige Geräte gehören, die reibungslos miteinander kommunizieren und eines Tages gesellschaftliche Herausforderung wie Altenpflege angehen.
Besonders attraktiv dürfte für Amazon jedoch eines sein. Denn die iRobot-Geräte sammeln bei ihrer Arbeit im Haushalt auch Daten. So erstellen sie beim Saugen per Video und Lasersensoren auch genaue digitale Karten ihrer Umgebung. Die Kameraaufnahmen zur Vermessung der Räumlichkeiten sowie die Größe einer Wohnung verraten dann wiederum gewisse Details über die dort lebenden Menschen.
Dazu kommt, dass iRobot aktuell der erfolgreichste Hersteller von Heimrobotern ist und schon über 40 Millionen Haushalte mit seinen Geräten versorgt hat. Für Amazon bedeutet die Übernahme also einen potenziellen Zugang zu diesen. Gezielt auf die Räumlichkeiten und Gewohnheiten zugeschnittene Werbeanzeigen könnten die Folge sein. Aber auch der Wettbewerb am Smart-Home-Markt könnte sich dadurch zu Amazons Gunsten drehen.
Wie gefährdet sind meine Daten durch Amazon?
Das Gute: Nötig wäre dazu zunächst eine Anpassung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) durch Amazon. Bisher zumindest erhebt iRobot keine personenbezogenen Daten beziehungsweise gibt keine an Dritte weiter. Das wurde 2021 auch von unabhängiger Seite durch die Mozilla Foundation bestätigt:
„Wir wissen es zu schätzen, dass iRobot in seiner Datenschutzerklärung angibt, dass keine Daten an Dritte verkauft und keine Daten ohne Wissen oder Kontrolle des Kunden an Dritte weitergegeben werden. Sie geben auch an, keine personenbezogenen Daten zu kommerziellen oder Marketingzwecken an Dritte weiterzugeben.“
Mozilla Foundation
Quellen: Reuters, Mozilla Foundation
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