Seit Jahrzehnten schon suchen Organisationen und Staaten aus aller Welt nach Hinweisen inner- und außerhalb unseres Sonnensystems nach außerirdischem Leben. Dabei stoßen die Forschenden stetig auf neue Exoplaneten, die gute Bedingungen dafür zu bieten scheinen. Bislang können wir es aber von keinem mit Sicherheit behaupten.
Außerirdisches Leben auf Exoplaneten: Ein Gas soll helfen
Analysieren Forscherinnen und Forscher Exoplaneten, ist eine der wichtigsten Fragen die nach der Atmosphäre. Besteht eine? Wie dicht ist sie? Aus welchen Gasen setzt sie sich zusammen? Vor allem von letzterer erhoffen sie sich Antworten. Denn ihre Klärung könnte dazu beitragen, in Erfahrung zu bringen, ob ein Planet außerirdisches Leben beherbergt oder nicht. Brommethan könnte dabei eine wichtige Rolle spielen.
Was ist Brommethan?
Das farb- und geruchlose Gas wird von Brokkoli und anderen Pflanzen emittiert. Bis in die frühen 2000er Jahre nutzte man diese Bromverbindung als Pestizid, sein eigentlicher Nutzen erstreckt sich jedoch weit über die Schädlingsabwehr hinaus. So zeigt eine neue Studie, dass dem Gas auch die Astronomie eine Menge abgewinnen kann.
Glaubt man einem Team der University of California Riverside, ist vor allem die Existenz ebendiesen Gases in der Atmosphäre ein besonders eindeutiger Indikator für außerirdisches Leben auf einem Exoplaneten. Eine entsprechende Studie veröffentlichten die Forschenden um die Hauptautoren Michaela Leung im Astrophysical Journal.
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„Starker Beweis für Leben“
„Die ersten potenziellen Entdeckungen exoplanetarer Biosignaturen sind aufgrund des Potenzials für falsch-positive Ergebnisse wahrscheinlich mehrdeutig“, warnt das Team. Dabei handele es sich zu großen Teilen um „abiotische planetare Prozesse, die Beobachtungen hervorrufen, die denen ähneln, die man von einer globalen Biosphäre erwartet.“
Im Fall von Brommethan sei diese Gefahr allerdings weit geringer. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es einen ko-additiven Spektraleffekt von mehreren CH3X-Gasen in einer Atmosphäre gibt, der zu einem erhöhten Signal-Rausch-Verhältnis und einer größeren Fähigkeit zum Nachweis eines methylierten Gasmerkmals führt“, erklären die Forschenden.
Man könne diese Biosignaturen plausibel in den Atmosphären von Exoplaneten nachweisen. Im Gegensatz zu vergleichbaren Ansätzen hätten sie jedoch ein weitaus geringeres Falsch-Positiv-Potenzial. Dem Team zufolge würden sie in Verbindung mit anderen gut etablierten Biosignatur-Kandidaten „einen starken Beweis für Leben liefern“.
Quellen: „Alternative Methylated Biosignatures. I. Methyl Bromide, a Capstone Biosignature“ (2022, The Astrophysical Journal)
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