Amazon ist sehr kulant, was die Rückgabe von Waren anbelangt. Oft ist der Einkaufswert schon wieder zurückgebucht, bevor das Paket die Lagerhallen erreicht hat. Bei digitalen Gütern wie E-Books reicht ebenfalls ein simpler Klick, wenn das Buch doch nicht gefällt. Doch das missfällt den Verlagen und Buchhändlern schon länger und geht bald nicht mehr so einfach.
Amazon in der Kritik bei E-Book-Rückgabe
Aktuell können Kundinnen und Kunden ganze zwei Wochen lang warten, bis sie sich doch dazu entscheiden, ein bei Amazon erworbenes E-Book zurückzugeben. Allerdings reicht diese Zeit alle Male, um das Buch gar komplett zu lesen. Gibt man es dann zurück, hat man also schnell ein komplettes Werk umsonst gelesen.
Das kritisieren Autorinnen und Autoren der Schriftstücke schon seit längerem bei Amazon. Ganz vorne mit beim Protest ist unter anderem die Authors Guild, eine amerikanische Vereinigung von Schriftsteller*innen. Sie drängen den Versandriesen nun zu einer Änderung.
Das ändert sich bald für Kunden
Auch ein zu Ver.di gehörender deutscher Zusammenschluss fordert eine Anpassung des Amazon-Rückgabeprozesses. Sie sehen darin „ein großes Missbrauchspotenzial“, wie der Spiegel zitiert. Vor allem die Rückgabe von E-Books über einen simplen Klick-Button verführe zur Ausnutzung.
Da Amazon jedoch nicht die Retoure von E-Books komplett abschaffen will, wartet man mit einem Kompromiss auf . Vor der Rückerstattung des Geldes soll geprüft werden, wie viel vom Buch bereits gelesen beziehungsweise geöffnet wurde. Bei weniger als 10 Prozent, erfolgt die Rückgabe so unkompliziert wie zuvor. Sind es allerdings mehr, wird ein Amazon-Kundenberater oder eine Beraterin den Fall vorerst prüfen.
Buchhandel zeigt sich zuversichtlich
Auch wenn Amazon womöglich weiterhin eher im Sinne der Kundschaft entscheidet, zeigt man sich optimistisch, dass dieser Extraschritt Wirkung zeigen wird. Erscheint es dem ein oder anderen zu kompliziert, behält er oder sie womöglich doch das Buch und besteht nicht auf die Rückerstattung. Bereits in Kraft getreten ist die Änderung in den USA. Auch Amazon Deutschland würde schleunigst nachziehen, wie ein offizieller Sprecher dem Spiegel gegenüber bestätigte.
Quelle: Spiegel
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