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Sind Blitzer-Apps verboten? Welche Bestimmungen in Deutschland gelten und welche Strafen dich möglicherweise erwarten

Erfahre bei uns, wie es um das Verbot von Blitzer-Apps steht und welche Strafen dir im Falle des Falles drohen können.

Mensch nutzt Handy am Steuer
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Radarwarner, die du in deinem Smartphone mit ins Auto nimmst, gelten als beliebte und besonders hilfreiche Ergänzung im Straßenverkehr. Immerhin bewahren sie dich vor einem bösen Bußgeld, welches dich im Falle einer festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitung erwarten würde. Doch sind Blitzer-Apps verboten? Und welche Strafen erwarten dich im Fall der Fälle? Wir klären, welche Bestimmungen in Deutschland gelten.

Blitzer-Apps verboten? Das gilt in Deutschland

Um das ganze etwas abzukürzen: Ja, in Deutschland sind Blitzer-Apps verboten. Dabei spielt es keine Rolle, ob du sie aktiv auf dein Handy heruntergeladen hast oder sie von vornherein in deinem Bordcomputer oder einem Navigationssystem aktiviert sind.  Nutzt du sie dennoch und wirst dabei erwischt, riskierst du ein Bußgeld für die Ordnungswidrigkeit. Außerdem „freut“ sich dein Punktekonto in Flensburg.

Passend zum Thema: Blitzer-Apps 2023: 5 der beliebtesten Anwendungen für mehr Verkehrssicherheit

Grundlegend geht das deutsche Gesetz sogar so weit, dass jedwede automatisierte Warnung vor Geschwindigkeitsmessanlagen verboten ist. Geräte, die so etwas ermöglichen, darfst du weder nutzen noch betriebsbereit mit dem Auto mitführen. Bei Navis und Handys ist die Verwendung entsprechender Anwendungen demzufolge selbstredend untersagt. Installiert sein dürfen sie aber trotzdem, zum Beispiel, um sich vor der Fahrt über bevorstehende Blitzer zu informieren.

Darf mein Beifahrer eine Blitzer-App ohne Strafe verwenden?

Nein, auch eine Blitzer-App, die dein Beifahrer während der Fahrt nutzt, ist verboten. Dies war nicht immer so, jedoch entschied das Oberlandesgericht Karlsruhe mit einem aktuelleren Urteil, dass auch Mitreisende für die Ordnungswidrigkeit belangt werden können.

Nutzt du eine Blitzer-App, drohen dir strenge Strafen

Wie bereits erwähnt, gilt das Benutzen einer Blitzer-App in Deutschland als Ordnungswidrigkeit. Verstößt du gegen das Verbot, erwartet dich nicht nur eine Geldstrafe, sondern auch noch ein Punkt in Flensburg. Du kannst also durchaus sogar deinen Führerschein verlieren, wenn du dich nicht an das Verbot von Blitzer-Apps hältst.

Das Bußgeld, welches du bei einem Verstoß zahlen musst, beläuft sich aktuell auf 75 Euro. Selbiges gilt auch für deinen Beifahrer oder deine Beifahrerin, sollte jene eine entsprechende Anwendung während der Fahrt aktiv benutzen.

Welche Regelungen gelten im Ausland?

Tatsächlich gibt es für Europa keine einheitliche Regelung, was das Verbot von Blitzer-Apps und die Strafen bei einem Verstoß betrifft. Dennoch lässt sich einheitlich sagen: Auch im Ausland drohen dir Bußgelder, wenn du einen Radarwarner auf deinem Handy nutzt.

Verbote und Strafen in Europa in der Übersicht

Wie ADAC-Sprecher Alexander Schnaars gegenüber mdr erklärt, sind die Geldbußen „eigentlich überall sehr hoch“. Lediglich danach, ob man das Gerät mitführen darf oder nicht, wird unterschieden. In extremeren Fällen droht sogar eine Haftstrafe, die du absitzen musst. Auch der ADAC selbst hat zu dem Thema eine hilfreiche Übersicht erstellt:

LandMitführverbotNutzungsverbotMögliche Geld- oder Haftstrafen sowie weitere Hinweise
BelgienjaGeld- oder Haftstrafen von bis zu drei Monaten
Strafe wird bei Wiederholung verdoppelt
Gerät wird eingezogen und zerstört
kein Verbot von POI-Funktion
BulgarienjaGeldbuße
Dänemarkjahohe Geldstrafe
Finnlandjajahohe Geldstrafe
Frankreichjajahohe Geldstrafen
Gerät wird eingezogen
mögliche Beschlagnahmung des Kfz bei fest installierten Geräten
POI-Funktion erlaubt
deutlicher und unmittelbarer Hinweis auf Radarmessstellen verboten
ItalienjajaGeldstrafe ab 800 Euro
Geräte werden beschlagnahmt
GriechenlandjajaGeldstrafe ab 2.000 Euro
30 Tage Fahrverbot
LettlandjaGeldbuße
LitauenjaGeräte, die die Messung aktiv stören verboten
hohe Geldstrafe
Gerät wird eingezogen
LuxemburgjaGeldbuße bis 5.000 Euro oder Haftstrafe von acht Tagen bis zu einem Jahr
Gerät wird eingezogen
POI-Funktion erlaubt
NiederlandejajaGeldbuße von 430 Euro
Gerät wird eingezogen
NorwegenjaStrafe bis 10.000 Kronen (ca. 1.000 Euro) Beschlagnahmung des Geräts
ÖsterreichjaGPS-Navigationsgeräte mit einem POI-Warner wie „Ankündigungsfunktion“ erlaubt
Verbot von Radarwarngeräten, mit denen technische Einrichtungen zur Verkehrsüberwachung beeinflusst oder gestört werden können
dürfen weder an Kraftfahrzeugen angebracht noch mitgeführt werden
Bei Verstößen droht Verwaltungsstrafe von bis zu 5.000 Euro
Gerät wird eingezogen
PolenjajaGeldstrafe
nicht einsatzbereites Gerät (z. B. verpackt) darf mitgeführt werden
RumänienneinneinRegelungen werden diskutiert
Schwedenjajahohe Geldstrafe
Gerät wird eingezogen
Schweizjajahohe Geld- oder Haftstrafe
Gerät wird eingezogen und vernichtet
betrifft auch GPS-Navigationsgeräte, die im Rahmen ihrer Zusatzfunktionen vor Geschwindigkeitskontrollen warnen können (POI-Funktion)
SerbienjajaGeldstrafe zwischen 50 Euro und 170 Euro bei Verwendung
bei Unfall bis zu 45 Tage Haft
Navigationssysteme mit POI-Funktion erlaubt
Slowakeijajahohe Geldstrafe
SlowenienjajaGeräte, die die Messung aktiv stören, verboten
hohe Geldstrafe
Spanienjajahohe Geldstrafe
POI-Funktion erlaubt
TschechienjajaRadarwarngeräte, die Messung unmöglich machen oder beeinträchtigen, verboten
Geldstrafe von 5.000 bis 10.000 Kronen (ca. 200-400 Euro)
Türkeijajahohe Geldstrafe
Ungarnjajahohe Geldstrafe
Gerät wird eingezogen.
Strafen für Blitzer-App und Verbote in EU

Wie steht es um Warnungen aus dem Radio?

Wie du dir vielleicht schon denken kannst, sind Blitzerwarnungen, die du aus dem Radio hörst, im Gegensatz zu einer Blitzer-App nicht verboten. Das liegt daran, dass du sie unabhängig von deinem aktuellen Standort und damit also nicht zielgerichtet auf kommende Blitzer deiner Route erhältst.

Zum Weiterlesen: Auto-Apps: Auf diese 10 kannst du dich verlassen

Ebenso ist es erlaubt, andere Verkehrsteilnehmer vor Blitzern zu warnen, beispielsweise durch ein Handzeichen. Solange diese dabei nicht gehindert werden, sich auf den Verkehr zu konzentrieren, ist die Praxis gängig und gestattet. Wer hingegen mit der Lichthupe vor Blitzern warnt, der macht sich strafbar.

Quellen: eigene Recherche, mdr, ADAC

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