Die US-Bundesbehörde Federal Trade Commission (FTC) wirft dem Unternehmen vor, Kundinnen und Kunden ohne Zustimmung in sein Mitglieder-Programm aufzunehmen und zudem die Kündigung entsprechender Amazon Prime-Abonnements zu erschweren.
Amazon: Prime-Abos dank Manipulation?
Eingereicht hatte die Behörde ihre Klage beim U.S. Bezirksgericht im Western District of Washington. Darin wirft man Amazon in Bezug auf Prime vor, „wissentlich Millionen von Verbrauchern dazu gebracht zu haben, sich unwissentlich bei Amazon Prime anzumelden“, wie Axios berichtet.
In einer Mitteilung der Behörde heißt es weiter, Amazon habe „manipulative, zwanghafte oder trügerische Benutzeroberflächendesigns verwendet, die als ‚dunkle Muster‘ bekannt sind, um Verbraucher dazu zu bringen, sich für automatisch verlängernde Prime-Abonnements anzumelden“. Die FTC argumentiert in der Klageschrift darüber hinaus, Amazon habe versucht, Kund*innen davon abzuhalten, Prime zu kündigen, wenn sie es versuchten.
„Amazon hat Menschen ohne ihre Zustimmung zu wiederkehrenden Abonnements verleitet und in eine Falle gelockt, was die Nutzer nicht nur frustriert, sondern sie auch viel Geld kostet.“
Lina Khan, FTC-Vorsitzende (via Axios)
Das sagt Amazon zu den Vorwürfen
Entgegen den Vorwürfen erklärt Amazon-Sprecher Tim Doyle: „Die Behauptungen der FTC entsprechen weder den Tatsachen noch dem Gesetz“. Die Wahrheit sei vielmehr, dass Kund*innen „Prime lieben, und wir machen es für unsere Kunden klar und einfach, sich für eine Prime-Mitgliedschaft anzumelden oder sie zu kündigen“.
Die Klage ist der erste aggressive Schritt gegen Amazon, den FTC-Vorsitzende Lina Khan in ihrer Funktion gegen das Technologieunternehmen unternimmt. Sie sieht das Verhalten von Amazon in Bezug auf Prime laut Axios als unfaire Wettbewerbsstrategien und Verstöße gegen Verbraucherschutzgesetze.
Quellen: Axios, Federal Trade Commission
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