Der renommierte deutsche Automobilhersteller Volkswagen hat kürzlich bekannt gegeben, dass die Produktion seiner Elektroautos im Werk Emden vorübergehend reduziert wird. Die Entscheidung wird auf die gesunkenen Verkaufszahlen zurückgeführt, die sich in den kommenden zwei Wochen bis zu den Werksferien auf die Spätschicht des Kompakt-SUV ID.4 und die ersten Modelle der neu eingeführten Elektro-Limousine ID.7 auswirken. Der Betriebsratsvorsitzende Manfred Wulff bestätigte diese Nachricht.
Weniger Elektroautos aus Emden
Trotz der vorübergehenden Kürzung sieht Volkswagen die Auslastung des Werks weiterhin positiv, vor allem im Hinblick auf die erwartete Markteinführung des ID.7 bis Ende des Jahres, wie eine VW-Sprecherin in Emden sagte. Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf die Nordwest-Zeitung berichtet, habe das Unternehmen seinen Beschäftigten außerdem versichert, dass die Produktion von Modellen mit konventionellen Verbrennungsmotoren, wie dem Passat, nach dem bestehenden Zeitplan weiterlaufen werde. Die Beschäftigten, die an der Produktion von E-Modellen beteiligt sind, würden jedoch eine zusätzliche Woche zu ihrem dreiwöchigen Betriebsurlaub erhalten.
Parallel zu diesen Änderungen will Volkswagen ab August rund 300 der derzeit 1.500 Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter in Emden entlassen. Wulff erklärte, dass die Anpassungen vor allem durch den rückläufigen Absatz von Elektroautos ausgelöst worden seien. „Die Kundenzurückhaltung merken wir in der Elektrowelt ganz vehement“, zitiert das RND.
„Nachvollziehbare“ Entscheidung
Die ursprünglich geplante dritte Schicht für E-Modelle im VW-Werk Emden, die im Herbst dieses Jahres beginnen sollte, wurde nun nach Angaben des Betriebsrats verschoben. Außerdem hat das Unternehmen die offizielle Feier zum Start der ID.7-Produktion in Emden verschoben. Nichtsdestotrotz hat die Produktion des VW ID.7 angeblich wie geplant begonnen; einige Vorserienfahrzeuge sind bereits in Produktion.
„Die Zulassungszahlen von E-Autos sind weiter hoch, was wir aber mit Sorge betrachten ist die aktuelle Delle in der Nachfrage – und zwar nicht nur bei Volkswagen, sondern bei allen Herstellern“, erklärte der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Er halte die Entscheidung des Konzerns für „nachvollziehbar“. Nichtsdestotrotz sei sie ein klares Warnzeichen für die Branche.
Quelle: RedaktionsNetzwerk Deutschland
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