Bei einer Spielekonsole wie der Nintendo Switch denkt man in erster Linie an jede Menge Spaß allein oder zu zweit und an abwechslungsreiche Titel. Die verschiedenen Funktionalitäten sorgen für vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Vernetzung auf der ganzen Welt. Dass das Gerät aber einmal bei einem Kriminalfall behilflich sein würde, daran hätte sicher niemand gedacht.
Nintendo Switch spielte Rolle bei Aufklärung in Entführungsfall
Wie das Online-Magazin Kotaku berichtet, hat die US-Sicherheitsbehörde FBI vor einiger Zeit einen Entführungsfall aufklären können. Entscheidend zur Rettung eines 15-jährigen Mädchens aus der Gefangenschaft ihres Peinigers trug die Nintendo Switch des Opfers bei.
Der Fall ereignete sich zwar bereits im August 2022, aber erst jetzt sind weitere Details zu dessen Aufklärung ans Licht gekommen. Demnach hat ein damals 28-Jähriger sein Opfer bei der Videochat-Plattform Omegle kennengelernt. Nach einigen Tagen wechselten sie zu Discord und Snapchat und tauschten alsbald auch Nacktfotos voneinander aus. Anschließend soll der Täter 3.200 Kilometer gereist sein, um das Mädchen in ihrem Heimatort zu kidnappen.
Wieder zurück zwang der Mann sein Opfer, im Internet in Kontakt mit Fremden zu treten und weitere Nacktbilder von sich zu verkaufen. Dies fand zwischen dem 3. und 14. August 2022 statt.
Auch interessant: Manche Fälle können zum Glück schnell aufgeklärt werden, bei anderen können mehrere Jahrzehnte vergehen. Erst 2022 klärte man, wer der „Somerton-Mann“ einst war – nach 70 Jahren.
Internetfunktion der Switch verriet Aufenthaltsort
Wo sich das Mädchen aufhielt, war zu dem Zeitpunkt unbekannt. Eines Tages schaltete es jedoch seine Nintendo Switch ein – und ging damit online. Und wer auf dem Gerät mit Bekannten vernetzt ist, zeigt ihnen damit automatisch den eigenen Online-Status an.
Wie durch einen Zufall hat ein Freund das auch wahrgenommen und darauf die Behörden kontaktiert. Das FBI arbeitete anschließend mit Nintendo zusammen und ermittelte so die IP-Adresse, von der aus die Konsole mit dem Netz verbunden war. So konnte man die Adresse des Täters herausfinden und diesen letztendlich festnehmen.
Der Täter hat gestanden und wurde in mehreren Punkten angeklagt. Im April 2023 wurde er dann zu 30 Jahren Haft verurteilt.
Quelle: Kotaku
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