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Experte warnt: In diesem Fall ergibt es „keinen Sinn, ein Elektroauto anzuschaffen“

Elektroautos bringen zahlreiche Chancen mit sich. Doch bringen sie nur unter bestimmten Voraussetzungen etwas.

Lithium-Ionen-Batterie eines Elektroautos
© Sergii Chernov - stock.adobe.com

Elektroautos für unter 18-Jährige // IMTEST

Noch keine 18 Jahre alt aber Lust auf Mobilität? Mit diesen kleinen Elektroautos ist das möglich.

Markus Lienkamp, von der Technischen Universität München, bietet Einblicke in die Elektromobilitätswelt. Für viele mag sich die Anschaffung eines Elektroautos lohnen, insbesondere für Pendler mit hohen Fahrleistungen und Zugang zu häuslichen Lademöglichkeiten. Doch ab einer bestimmten Grenze könnte der ökologische Vorteil schwinden, da Elektroautos während der Produktionsphase, insbesondere der Batterieherstellung, erhebliche CO2-Emissionen verursachen.

Elektroautos lohnen sich ab 6.000 Kilometern im Jahr

Dienstlich fahre der Ingenieur und Hochschullehrer in erster Linie elektrisch. Privat besitze er allerdings kein eigenes Fahrzeug. „Meine Frau hat ein Auto, kein elektrisches“, zitiert die Süddeutsche Zeitung (SZ). „Sie fährt 6000 Kilometer im Jahr, eher Langstrecken. Da ergibt es ökologisch keinen Sinn, ein Elektroauto anzuschaffen.“

Das Problem bestehe darin, dass Elektrofahrzeuge in der Produktion hohe Emissionen verursachen würden. „Wir haben das auch schon mal berechnet: Bis etwa 5000, 6000 Kilometer pro Jahr lohnt es sich einfach nicht, ein Elektroauto zu kaufen, weil man die Emissionen nicht wieder reinfährt.“

„Chinesische Hersteller haben deutlich günstigere Modelle“

Trotz der weit verbreiteten Befürchtung, Elektrofahrzeuge könnten das Stromnetz überlasten, zeigt Lienkamp auf, dass dies ein Missverständnis sei. Würden alle Autos in Deutschland elektrifiziert, würde der Strombedarf lediglich um 15 Prozent steigen. Durch smarte Ladelösungen könnten Elektroautos sogar zur Netzstabilität beitragen, insbesondere bei der Integration erneuerbarer Energien.

In Bezug auf die Kosten argumentiert Lienkamp, dass Stromer trotz höherer Anschaffungskosten aufgrund ihrer niedrigeren Betriebskosten wirtschaftlich konkurrenzfähig sind. Geringere Wartungskosten und der günstigere Strom könnten diese Fahrzeuge langfristig attraktiver machen. Darüber hinaus könnten bald günstigere Modelle, insbesondere aus China, auf den Markt kommen.

„Chinesische Hersteller haben deutlich günstigere Modelle im Angebot, vielleicht mit etwas weniger Reichweite“, so Lienkamp. „Mit gewissen Produktabstrichen könnte man Elektroautos billiger machen. Da werden die chinesischen Hersteller sicherlich mit auf den europäischen Markt drängen.“

Herausforderung für den Arbeitsmarkt

BMW, ein Pionier der Elektromobilität mit dem i3 im Jahr 2011, habe nach Meinung von Lienkamp den technologischen Fortschritt verlangsamt. Aber es gebe Hoffnung, da BMW Pläne für eine rein elektrische Plattform in der Entwicklung hat.

Ein kritischer Punkt in der Debatte sei hingegen der potenzielle Verlust von Arbeitsplätzen durch den Übergang zur Elektromobilität. Lieferanten, die spezialisierte Komponenten für herkömmliche Autos herstellen, könnten am stärksten betroffen sein, während größere Hersteller sich leichter anpassen könnten.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

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