Das neuartige Windows-Virus lautet auf den Namen Whiffy Recon. Expertinnen und Experten haben seine Arbeitsweise bereits analysiert und wissen daher, dass es alle 60 Sekunden einen Ping aussendet und so den Standort des PCs oder Laptops an Dritte weiterleitet. Doch einige Details sind auch für die Fachleute schleierhaft.
Windows-Virus ist Teil eines Botnetzes
Bei dem Windows-Virus Whiffy Recon handelt es sich um eine ausgeklügelte Schadsoftware. Es nutzt auf clevere Weise eine Hintertür, um in den PC oder Laptop einzudringen und agiert von dort aus versteckt. Erstmalig entdeckt wurde die Malware von Sicherheitsforschenden der Secureworks Counter Threat Unit (CTU) am 08. August 2023. Sie ist Teil des Smoke Loader-Botnetzes.
Von einem Botnet spricht man laut dem Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI), wenn sehr viele infizierte Systeme per Fernsteuerung zusammengeschlossen werden, um böswillige Aktionen zu steuern. So könnte man beispielsweise die Rechenkraft etlicher PCs für Hacking-Angriffe verwenden, ohne dass die eigentlichen Besitzer*innen daran beteiligt sind oder etwas davon merken. Zusätzlich können die wahren Kriminellen ihre Identität so verschleiern.
Standortweitergabe durch WLAN-Scan
Doch Whiffy Recon scheint eine ganz andere Aufgabe in diesem Botnet zu haben. Ist die Malware auf dem Windows-PC aktiv, sendet sie alle 60 Sekunden den Standort des Geräts.
Dazu greift die Malware auf die WLAN-Daten des PCs zu. Mithilfe von drei Punkten beziehungsweise WLAN-Netzwerken in der Nähe, wird der genaue Standort des infizierten Geräts festgehalten. In Fachkreisen spricht man bei dieser Vorgehensweise vom Triangulieren.
Wieso die Malware den Standort erfasst, wissen die Forschenden nicht. Sie gehen davon aus, dass Whiffey Recon dazu entwickelt wurde, Opfer einzuschüchtern oder zu bedrohen. Immerhin stellt es eine potentielle Gefahr dar, wenn Kriminelle wissen, wo du dich aufhältst.
Whiffy Recon nur der Anfang
Einige Hinweise in der Schadsoftware zeigen, dass Whiffy Recon nur ein erster Test ist. So beinhaltet ein Dateiname die Versionsnummer Eins. Arbeitet man womöglich gerade schon an einem Nachfolger oder sind sogar mehrere Ableger der Malware im Umlauf, die unterschiedlich agieren?
Diese Frage muss vorerst unbeantwortet bleiben. Willst du dich vor Windows-Malware schützen, solltest du den Windows Defender, also Microsofts kostenlosen Virenscanner, aktivieren. Da dieser allerdings nur einen Basis-Schutz liefert, empfehlen wir dir einen zusätzlichen Anti-Virus für deinen PC.
Quelle: Secureworks, BSI
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