Wer eine Alternative zur Gas- oder Ölheizung sucht, könnte bei der Wasserstoff-Heizung fündig werden. Diese ist allerdings umstritten. Hier erfährst du alles, was zu dazu wissen musst.
Wasserstoff-Heizung: Pro und Contra
Warum Wasserstoff zum Heizen benutzen?
Die Gasheizungen werden nach und nach verschwinden, spätestens 2024 sollen sie auch in Deutschland als Neuanschaffungen verboten werden. Schon jetzt ist das nur noch unter ganz bestimmten Bedingungen möglich, so schreibt EnBW. Alternativen dazu müssen also früh gesucht werden. Ein besonders wichtiger Vorteil des Wasserstoffs liegt darin, dass er klimaneutral ist. Weder die Erzeugung des Brennstoffes noch sein Verbrauch erzeugt CO2-Emmissionen, wie viessmann erklärt.
Hinweis: Mieter*innen müssen sich nicht um die neue Heizung kümmern. Das erledigen Vermieter*innen. Heizung.de warnt jedoch, dass diese die Kosten für eine neue Heizung auf die Mieter*innen umlegen können.
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Wie funktioniert die Wasserstoff-Heizung?
Die Funktionsweise ist eigentlich schnell erklärt. Eine Wasserstoff-Heizung kann auch Brennstoffzellen-Heizung genannt werden. Das weist bereits auf das Wichtigste hin: Eine Brennstoffzelle ist nötig.
Diese Brennstoffzelle lässt den eingeführten Wasserstoff mit Sauerstoff reagieren, wie Dein-Heizungsbauer erklärt. Dabei entsteht Wärme, die dann zum Erhitzen der Heizkörperflüssigkeit genutzt werden kann. Das erhitzte Wasser wird dann von der Brennstoffzelle direkt in die Heizkörper geleitet. Bei dem ganzen Vorgang entsteht nur ein einziges Abfallprodukt, nämlich klares Wasser.
Wasserstoff-Heizung: Überraschende Vorteile
Bei der Reaktion in der Brennstoffzelle wird aber nicht nur Wärme und Wasser produziert. Zusätzlich fällt nebenher etwas Strom an. Eine herkömmliche Brennstoffzelle kann also neben der Wärme für die Heizkörper auch direkt Strom ins Haus einspeisen. Im Idealfall lassen sich damit sogar Stromkosten sparen.
Tipp: Eine größere und damit oft teurere Anlage produziert auch mehr Wärme und vor allem Strom. Damit lässt sich also noch mehr Strom sparen.
Dazu kommen die geringen Energiekosten. Die wenigsten Haushalte haben, wie Heizung.de beschreibt, einen Wasserstofftank, aus dem sie den Wasserstoff beziehen könnten. Stattdessen gewinnt die Brennstoffzelle ihren Wasserstoff einfach durch das Erdgas. Sie verbraucht allerdings sehr viel weniger Gas dazu. Zum Teil können sich die Energiekosten dadurch im Vergleich zur Gasheizung halbieren.
Noch ein Vorteil, der oft übersehen wird, ist die Größe der Heizung. Die Brennstoffzelle ist verhältnismäßig klein, damit bleibt im Keller noch viel Platz für andere Geräte übrig.
Wasserstoff-Heizung: Die Nachteile
Zwar lässt sich mit der Wasserstoff-Heizung Strom produzieren, aber das birgt auch direkt ein Problem. Versuchst du nämlich, diesen Strom ins Stromnetz zurück zu verkaufen, musst du ein Gewerbe anmelden und dafür Steuern bezahlen. Die Kosten dafür können die Einsparung verschwinden lassen.
Der Preis für die Brennstoffzelle ist allgemein der große Nachteil. Für den Einbau einer neuen Wasserstoff-Heizung zahlen Kund*innen bis zu 35.000 Euro. Eine Gasheizung kostet derzeit mit Einbau ca. 9.000 Euro. Die hohen Anschaffungskosten lassen sich auch nach Jahren, so Dein-Heizungsbauer, nicht mit den Einsparungen amortisieren. Finanziell rentiert sich die Wasserstoff-Heizung daher noch nicht.
Achtung: Eine Wasserstoff-Heizung muss regelmäßig gewartet und kontrolliert werden. Auch das kann bis zu 600 Euro im Jahr verschlingen.
Quellen: Viessmann, Dein-Heizungsbauer, Heizung.de, EnBW
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