UPDATE: Mittlerweile hat sich starker Widerstand gegen die Forschungsergebnisse zum archäologischen Fund geregt. Wie Nature berichtet, gibt es mehrere im Forschungsfeld tätige Personen, die Zweifel an dem Alter der Pyramide haben und sogar infrage stellen, ob sie denn überhaupt zur Gänze von Menschenhand erbaut wurde. Für viele Aspekte gebe es keine klaren Beweise, weshalb das Wissenschaftsmagazin Archaeological Prospection, in dem die betreffende Studie veröffentlicht wurde, nun eine Untersuchung in die Wege geleitet hat.
Es folgt die ursprüngliche Nachricht:
Immer wieder schafft es ein neuer archäologischer Fund, unser Verständnis der Menschheitsgeschichte durch neue Erkenntnisse auf den Kopf zu stellen. Vor Kurzem stellte man zum Beispiel fest, dass ein berühmter Berghang in Wahrheit eine Pyramide ist. Ihr Fundort ist höchst ungewöhnlich, ihr Alter rekordverdächtig.
Archäologischer Fund: Pyramide unter der Erde Indonesiens versteckt
Laut einer neuen Studie hat man in Indonesien einen spannenden archäologischen Fund gemacht. Hierbei soll es sich um eine unterirdische Pyramide handeln, die sich lange Zeit nur als berühmter Berghang namens Gunung Padang gezeigt hatte. Die Stätte im Westen der Insel Java gilt den Einheimischen als heilig und hat jetzt auch aus wissenschaftlicher Sicht massiv an Bedeutung gewonnen.
Denn die Pyramide, um die es geht, könnte die älteste Struktur dieser Art sein, die man bislang entdeckt hat. Man geht davon aus, dass sie sogar älter ist, als Stonehenge oder die Pyramiden von Gizeh. Und damit nicht genug: Expertinnen und Experten haben Daten zusammengetragen, die auf große offene Kammern im Inneren deuten, die noch viel Unbekanntes enthalten könnten.
Auch spannend: Nicht nur Bauwerke können immens groß ausfallen. Ein archäologischer Fund scheint zum Beispiel von „Riesen“ zu stammen.
So alt könnte Gunung Padang wirklich sein
Gunung Padang haben frühe Menschen auf dem Gipfel eines erloschenen Vulkans errichtet und das, bevor es überhaupt so etwas wie Landwirtschaft oder eine Zivilisation gab. Dazu soll man einen einstigen Hügel aus Lava in die entsprechende Form gebracht haben.
Mit Hilfe moderner Radiokarbondatierung wollten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausfinden, wie alt ihr archäologischer Fund wirklich ist. Obwohl es hierbei durchaus zu Variationen kommt, wird deutlich, dass es sich um ein extrem frühes menschliches Bauwerk handeln muss. Man geht davon aus, dass die ersten Arbeiten vor etwa 16.000 bis 27.000 Jahren begonnen haben und sich über Jahrtausende erstreckt haben müssen.
Nach anfänglichen Arbeiten sollen diese geruht haben, bis man sie zwischen 7.900 bis 6.100 vor Christus wiederaufnahm. Zwischen 6.000 und 5.500 vor Christus arbeitete man erneut an der Pyramide, wobei man offenbar bereits alte Teile begrub oder überarbeitete. Dann, zwischen 2.000 und 1.100 vor Christus, soll der letzte Feinschliff erfolgt sein.
Unbekannte Erbauer
Das ist deutlich älter als der Hügel Göbekli Tepe in der Türkei, der bislang als ältester Megalith (Bauwerk aus großen Steinblöcken) galt und „nur“ etwa 11.000 Jahre alt sein soll, wie ScienceAlert einordnet. Wer aber diese alten Menschen waren, die diesen archäologischen Fund erbaut haben, ist nicht bekannt.
Anhang der Datierung und der vorliegenden Architektur wird klar, dass Beteiligte schon sehr früh über beachtliche Mauerhandwerkskünste verfügt haben mussten, die gar nicht zu den sonst früher üblichen Jäger- und Sammler-Kulturen passen.
Man glaubt aber, dass der Ort von großer Wichtigkeit war, weshalb er über all die Jahre mehrfach modifiziert wurde. Weitere Forschung ist nötig – vor allem ein Blick in die vermuteten Kammern soll erfolgen. Man glaubt, dass sich bis zu 15 Meter lange Aushöhlungen mit zehn Meter hohen Decken darin befinden könnten.
Quellen: „Geo-archaeological prospecting of Gunung Padang buried prehistoric pyramid in West Java, Indonesia“ (Archaeological Prospection 2023), ScienceAlert
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