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Archäologische Funde in Deutschland: So große Entdeckungen dieser Art gab es noch nie

Über 1.000 Jahre alte archäologische Funde in Norddeutschland versetzen Forschende ins Staunen. Antike Schwerter, Münzen und co. geben Einblicke in das Leben unserer Vorfahren.

Antikes Schwert steckt im Boden.
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

In kurzer Folge gab es in Mecklenburg-Vorpommern bedeutende archäologische Funde. Neben 3.000 Jahre alten Schwerter stieß man auch auf Reliquien und Münzen aus dem Mittelalter. Anhand dieser Artefakte lässt sich die kulturelle und religiöse Entwicklung der Region detailliert nachverfolgen.

Archäologischer Fund: Schwerter als Opfergaben

Bei einer Pressekonferenz in Schwerin stellten Forschende ihre neuesten archäologischen Funde aus der Region vor. Der NDR berichtete vor Ort. Herzstück der Fundstücke sind sieben Schwerter, die man auf die Bronzezeit etwa 1.100 vor Christus datierte.

Die stählernen Klingen konnte man in aufwendiger Kleinstarbeit bei Mirow an der Mecklenburgischen Seenplatte sicherstellen. Vermutlich wurden sie schon vorher bei Baggerarbeiten vor Ort ausgehoben, doch dabei übersehen und mit der restlichen Erde weit verteilt. Die akribische Spurensuche hat sich jedoch gelohnt, bestätigen die Archäologinnen und Archäologen. Es handelt sich nämlich um den größten Fund bronzezeitlicher Schwerter an einer Stelle in der Geschichte des Bundeslandes.

Es ist gutmöglich, dass bronzezeitliche Krieger ihre Schwerter als Opfer- oder Weihegaben im Boden vergraben haben. Somit könnte der archäologische Fund nicht nur Einblicke ins militärische, sondern auch das spirituelle Leben unserer Vorfahren vor 3.000 Jahren liefern.

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Mittelalterliche Münzen und Reliquien

Unweit der bronzezeitlichen Schwerter brachten weitere Grabungen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mehrere Reliquienbehälter zutage. In Verbund mit dem früheren archäologischen Fund lässt sich an diesen die religiöse Entwicklung in der Region rekonstruieren.

Die Behälter sind mit christlichen Symbolen verziert. Das ist bemerkenswert, da zur damaligen Zeit heidnische Religionen für das Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns prägender waren als das Christentum. Im Inneren fanden die Forschenden wertvolle Ketten, Ringe, Kristalle und Münzen.

Rügen als internationales Handelszentrum

Auch auf der Insel Rügen wurde ein reicher Münzschatz gefunden. Ganze 6.000 Silbertaler entdeckte man teils in einem von außen unscheinbaren Tongefäß. Die Geldstücke stammen aus der Slawenzeit im 11. Jahrhundert. Es ist der größte Münzfund aus dieser Epoche den man in der Nachkriegszeit machte.

Interessanter als ihre Datierung ist für die Forschenden jedoch die geographische Herkunft der Münzen. Größtenteils stammen diese aus dem Westen Deutschlands oder der Meißen-Oberlausitzregion. Ein Teil der Münzen ist jedoch auch europaweiter Herkunft, etwa aus Dänemark, England und Ungarn. Anhand der Vielzahl an Währungen lässt sich darauf schließen, dass Rügen in der Slawenzeit ein bedeutendes internationales Handelszentrum gewesen sein muss.

Zusammen ergeben alle drei archäologischen Funde ein ganzheitliches Bild einer von einer vielseitigen Geschichte geprägten Region. Dem stimmt auch Mecklenburg-Vorpommerns Kulturministerin Bettina Martin zu. Die SPD-Politikerin lobte dabei vor allem den Einsatz ehrenamtlicher Denkmalpflegerinnen und -pfleger. Deren akribische Arbeit sei „unverzichtbar für den Erhalt unseres kulturellen Erbes in Mecklenburg-Vorpommern“.

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Quelle: NDR

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