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Netto-App: Fremde Einkäufe abgebucht – tu das jetzt

Womöglich haben sich Kriminelle die Netto-App zu Nutze gemacht. Dabei sollen sie für hohe Summen auf fremden Kosten eingekauft haben.

Logo der Supermarktkette Netto.
© Richard Villalon - stock.adobe.com

Betrügermasche auf e-Bay & Co. // IMTEST

Betrüger treiben auf Kleinanzeigen-Websites ihr Unwesen.

Die Netto-App lockt mit exklusiven Coupons und Angeboten sowie einem Partner-Bonusprogramm für andere Geschäfte und Anbieter. Doch um die Sicherheit der App scheint es eventuell eher schlecht bestellt, beklagen aktuell einige Nutzende. Bei ihnen kauften Fremde über die App ein und ließen sie auf den Kosten sitzen. Bist auch du davon betroffen, solltest du dringend so handeln.

Netto-App: PayPal-Nutzende bemerken Beunruhigendes

Neben den eingangs erwähnten Vorteilen, erlaubt dir die Netto-App direkt über diese deine Zahlungen im Supermarkt zu tätigen. Das funktioniert, indem du die App mit einem Konto bei einem digitalen Zahlungsdienstleister wie zum Beispiel PayPal verbindest. Doch wer sich für diese Option entscheidet, läuft womöglich Gefahr, Opfer eines Betruges zu werden.

Im PayPal-Forum berichtet ein User, dass sich die PayPal-App bei ihm Anfang des Monats für einen Einkauf im Wert von 100 Euro bedankte. Der Betrag werde standardgemäß von seinem PayPal-Konto abgebucht. Die Benachrichtigung machte den Mann gleich doppelt stutzig: Nicht nur habe er keinen solchen Einkauf getätigt, dieser soll kurioserweise auch im zweieinhalb Autostunden entfernten Saarbrücken stattgefunden haben.

Mit seinem Problem ist der User nicht allein. In unter einem Monat bestätigten dutzende Kundinnen und Kunden im Forum, dass ihnen das gleiche passiert sei. Auch bei ihnen kam es wohl zu „unberechtigten Zugriffen“ auf die Netto-App, mit denen Fremde im Supermarkt einkaufen gingen und ihnen dann die Rechnung hinterließen. Das wiederholte Auftreten des Phänomens lässt auf ein organisiertes betrügerisches Vorgehen schließen.

Sicher einkaufen im Netz: Diese drei PayPal-Einstellungen solltest du kennen.

Betrug in der Netto-App: Das kannst du jetzt tun

In den Fall sind zwei Dienstleister verwickelt, Netto und PayPal. Doch wie die Forennutzenden einstimmig bestätigen, scheint sich letzterer nicht des Problems annehmen zu wollen.

Der Thread-Eröffner beispielsweise schreibt, PayPal habe sich nach rascher Prüfung des Falls geweigert, den Kundenschutz geltend zu machen. Man habe nicht feststellen können, dass es sich bei dem Einkauf um einen „unrechtmäßigen Zugriff“ auf die Kontodaten handle. Obwohl der User glaubhaft darlegen konnte, dass er den Einkauf unmöglich selbst getätigt haben konnte, entschied sich PayPal, ihm sein Geld nicht zu erstatten.

Andere Nutzerinnen und Nutzer hatten deutlich mehr Glück indem sie sich direkt an Netto wendeten. Nach einem Telefonat oder Email-Kontakt mit dem Kundenservice, so berichten viele, haben sie Geld anstandslos zurückerhalten.

Solltest du also auch Opfer eines ähnlichen Betrugs über die Netto-App geworden sein, wende dich mit deiner Schadensersatzforderung direkt an den Supermarkt-Konzern und nicht zu erst an PayPal.

Ähnlicher Fall schon vor zwei Jahren

Bei dem aktuellen Fall rund um die Netto-App handelt es sich nicht um das erste Mal, dass es bei einer Supermarkt-App mit integrierter Bezahloption zu Betrug kam. Wie der SupermarktBlog im Juni 2021 schrieb, machten sich damals Kriminelle systematisch die Lidl Pay-App für Betrug zu Nutze. Dazu griffen sie Kontodaten unbehelligter Nutzender ab und haben mit diesen beim Discounter im großen Stil eingekauft.

Die Meldung bewegte damals den Konzern die Sicherheitsüberprüfung innerhalb der App deutlich auszubauen. Es ist gut möglich, dass im aktuellen Betrugsfall Kriminelle eine ähnliche Schwachstelle in der Netto-App ausnutzten. Dies ist jedoch bislang unbestätigt.

Leseempfehlung: Um Online-Betrug zu vermeiden, raten Experten diese Websites niemals per Smartphone aufzurufen.

Quellen: PayPal-Community, SupermarktBlog

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