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Unerwartet ungesund: Das kann die tägliche Autofahrt mit dir machen

Wer viel mit dem Auto im Straßenverkehr unterwegs ist, mag vielleicht schneller irgendwo ankommen. Wirklich gesund ist es aber bei weitem nicht. Ganz im Gegenteil, wie eine neue Studie zeigt.

Ein Auto auf der Straße mit einem qualmenden Auspuff.
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In Deutschland regelt die Straßenverkehrsordnung, die StVO, wie wir unser Auto im Stand benutzen dürfen. Beachte unbedingt diese Regeln!

Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten wie nie zuvor, eine Strecke zurückzulegen. Doch gerade, wenn es um die größtmögliche Flexibilität bei gleichzeitiger Reichweite und Geschwindigkeit geht, führt kaum etwas am Auto vorbei. Wer aber viel Zeit im Straßenverkehr verbringt, mag zwar viel Zeit sparen, setzt aber dafür auch die eigene Gesundheit aufs Spiel.

Straßenverkehr bringt anhaltend hohen Blutdruck

Im Straßenverkehr zu sitzen hat nicht besonders viel mit gesunder körperlicher Aktivität zu tun. Darüber hinaus kann auch der damit oft verbundene Stress, zum Beispiel durch einen Stau, das Blut regelrecht zum Kochen bringen. Doch laut einer neuen Studie kann dies auch ohne externe Einflussfaktoren geschehen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden bei ihren Untersuchungen heraus, dass vor allem die schlechte Umgebungsluft, die ungefiltert ins Auto eindringen kann und die man dann einatmet, unmittelbare Folgen bewirken kann. Tatsächlich kann sich der Blutdruck um 4,5 mmHG (Millimeter-Quecksilbersäule) erhöhen. Nach etwa einer Stunde erreicht die Zunahme des Blutdrucks ihren Höhepunkt, flacht aber danach nicht gleichermaßen schnell wieder ab. Stattdessen kann der Zustand bis zu 24 Stunden lang anhalten.

Auch interessant: Es gibt mehrere Studien, die einen klaren Zusammenhang zwischen schlechter Luft und gesundheitlichen Problemen herstellen. Deswegen könnte dich zum Beispiel ein Wegzug aus der Stadt vor einem Schlaganfall schützen.

Gefährliche gesundheitliche Folgen möglich

Die Erhöhung des Blutdrucks um 4,5 mmHG ist vergleichbar mit einer sehr salzhaltigen Ernährungsweise. Ein solcher Anstieg steht außerdem im Zusammenhang mit einer signifikanten Zunahme an kardiovaskulären Erkrankungen innerhalb der Bevölkerung. „Es gibt ein steigendes Verständnis dafür, dass Luftverschmutzung zu Herzproblemen führt“, erklärt der federführende Forscher Joel Kaufman in einer Mitteilung.

Dass verhältnismäßig geringfügige Luftverschmutzung durch Straßenverkehr den Blutdruck so stark erhöhen kann, sei ein wichtiges Puzzle, das man lösen muss. Bei ihrer Untersuchung stießen die Forscherinnen und Forscher außerdem erneut auf die Bedeutung von ultrafeinen Partikeln in der Luft, die bereits in der Vergangenheit im Verdacht standen, für negative gesundheitliche Folgen durch Luftverschmutzung verantwortlich zu sein. Dass die Blutdruckerhöhung in den Experimenten im Straßenverkehr durch den Einsatz von HEPA-Filtern gesenkt werden konnte, scheint diesen Verdacht zu erhärten.

Doch auch wenn es klare Zusammenhänge zwischen schlechter Luft und hohem Blutdruck gibt, sind die exakten kausalen Mechanismen im Körper noch nicht bekannt. Gerade im Hinblick auf ultrafeine Partikel sind weitere Nachforschungen vonnöten.

Quelle: „Blood Pressure Effect of Traffic-Related Air Pollution“ (Annals of Internal Medicine 2023), University of Washington

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