Das Ziel der Bundesregierung sieht 15 Millionen Elektroautos auf den Straßen Deutschlands vor. Stand jetzt sind es aber erst etwa 1,5 Millionen. Es muss sich also noch jede Menge tun, um auf die vorgegebene Zahl zu kommen. Die Bereitschaft innerhalb der Bevölkerung wird aber einer neuen Studie zufolge kaum etwas daran verändern.
Elektroautos: Deutsche Kaufbereitschaft rückläufig
Die bekannte Unternehmensberatung Deloitte hat ihre neue „Global Automotive Consumer Study“ veröffentlicht und darin auch viele Ergebnisse für Deutschland in Bezug auf Elektroautos festgehalten. Darin ist unter anderem erkenntlich, dass nur 13 Prozent aller Befragten bereit wären, ein vollelektrisches Fahrzeug zu kaufen. Wie Merkur.de einordnet, waren das 2023 noch 14 Prozent. Auch Plug-in- und Hybridfahrzeuge schneiden mit 21 Prozent schlechter ab als vorher.
Im internationalen Vergleich landen die Deutschen damit immerhin auf den dritten von sieben Plätzen. Nichtsdestotrotz ist der Wert vor dem Hintergrund der Zielvorgabe bis zum Jahr 2030 alles andere als erfreulich. Das größte Interesse gibt es derweil in China: Starke 33 Prozent liebäugeln mit einem Stromer – genau so viele wie Personen, die auf Verbrenner schwören.
Auch interessant: Bei den Stromern ist der Energieverbrauch sehr wichtig. Diese fünf Elektroautos fahren besonders sparsam und sind deshalb einen genaueren Blick wert.
Wichtige Entscheidungsfaktoren für E-Autos
Die wichtigen Einflussfaktoren sind allseits bekannt und spiegeln sich auch in den Forschungsergebnissen wider: Angst vor zu geringen Reichweiten, die Ladezeiten und fehlende Lademöglichkeiten gehören zu den gängigen Gründen, weshalb viele Menschen auf den Kauf noch verzichten. Hohe Zinssätze und Anschaffungspreise können ebenso dazu führen, dass das Interesse aktuell nachlässt.
Dass seit Ende 2023 staatliche Förderungen weggefallen sind, ist in dieser Hinsicht nicht hilfreich. Denn 30 Prozent gaben an, dass dies ein Entscheidungsfaktor war. Nur die geringeren Kraftstoffkosten (50 Prozent) und die bessere Umweltverträglichkeit (45 Prozent) waren wichtiger.
So viel sollten Stromer kosten
Aktuell versuchen verschiedene Hersteller, eigene finanzielle Anreize für die potenzielle Kundschaft zu schaffen. Mercedes bietet zum Beispiel eine eigene Förderung an, während Tesla ein Modell deutlich billiger anbietet. Ob das reicht, muss sich noch zeigen, zumal die Unternehmen dadurch selbst finanzielle Einbußen erleiden. Deloitte zufolge hätten 55 Prozent und damit die Mehrheit der Befragten in Deutschland angegeben, dass das nächste Auto nach Abzug aller Rabatte möglichst weniger als 30.000 Euro kosten soll.
Ein Viertel der Verbraucherinnen und Verbraucher wäre bereit, zwischen 30.000 und 50.000 Euro hinzublättern und zwölf Prozent würden sogar mehr als 50.000 Euro bezahlen. Aufgrund der derzeitigen Lage und Prognosen für die Zukunft rechnet man damit, dass das Regierungszahl millionenfach verfehlt werde – statt 15 Millionen Elektroautos könnte es 2030 für lediglich 10,35 Millionen gereicht haben.
Für die deutschen Hersteller sieht es auch nicht gut aus: Der Mehrheit der Personen ist es egal, woher ein Elektroauto kommt, sofern alle anderen Kriterien stimmen. Nur 37 Prozent würden eine deutsche Marke wählen.
Quellen: Deloitte, Merkur.de
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