Jahrelang profitierten Hersteller und Händler, aber auch die Kundschaft, in Deutschland von dem Umweltbonus für Elektroautos. Mittlerweile ist dieser nicht länger in Kraft und auch andere Länder verabschieden sich nach und nach von ihren Förderprogrammen für die Verkehrswende. In Frankreich äußert sich dieser Abschied nun in einer kontroversen Entscheidung.
Elektroautos: 2024 keine Förderung mehr
Vielerorts sind die Menschen auf Förderungen angewiesen, damit ein Stromer überhaupt für sie in Frage kommt. Denn auch heute noch sind die meisten elektrischen Fahrzeuge kaum erschwinglich. Grund dafür sind neben den Motoren vor allem ihre Batterien. Sie greifen häufig auf seltene und entsprechend kostenintensive Rohstoffe zurück, die auch die Preise der Autos in die Höhe treiben.
Die französische Regierung wollte dieses Problem angehen, indem sie ein Programm für Geringverdienende anstieß. Seit Anfang 2024 konnten Menschen, die über ein jährliches Einkommen von unter 15.400 Euro verfügten und über 15 Kilometer von ihrem Arbeitsplatz entfernt lebten, konnten unter Bezuschussung ein Elektroauto leasen. Das sollte sie monatlich zwischen 100 und 150 Euro kosten.
Was auf den ersten Blick nach einem vielversprechenden Plan aussieht, war offenbar zu attraktiv. Denn wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, übertraf die Nachfrage die eingeplanten 20.000 Leasingverträge um Längen. Für den Rest des Jahres habe die französische Regierung das Programm daher eingestellt.
Kommendes Jahr geht es weiter
Erst 2025 wolle man die Förderung wieder aufnehmen. Anstelle der bisherigen 20.000 soll der neue Plan 50.000 Verträge Umfassen. Hinzu kommen Bezuschussungen zwischen 5.000 und 7.000 Euro beim Kauf eines Elektroautos – auch hier gibt es allerdings Ausnahmen.
Für die Förderprogramme sind ausschließlich Fahrzeuge zugelassen, die unter bestimmten Grenzwerten für den Kohlenstoffausstoß bei Herstellung und Transport liegen. Auf diese Weise will Frankreichs Regierung offenbar den eigenen Markt stärken und Modelle aus chinesischer Produktion ausschließen.
Quelle: Reuters
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