Bei einer groß angelegten Ausgrabung im schwedischen Kalmar konnten Wissenschaftler*innen zehntausende Objekte aus dem Boden holen. Der archäologische Fund enthält auch einige Überraschungen.
Archäologischer Fund: Über 30.000 Objekte in Schweden entdeckt
Die südschwedische Stadt Kalmar mag in Deutschland nicht besonders bekannt sein, in Schweden hingegen ist ihr Name weit verbreitet. Das liegt an der wechselvollen Geschichte des Ortes, an dem viele wichtige Entscheidungen getroffen wurden. Aber längst nicht alles lässt sich aus Büchern erfahren. Insbesondere über das Leben der Menschen dort gibt vor allem ein archäologischer Fund Aufschluss, der vor kurzer Zeit gemacht werden konnte.
Die Wissenschaftler*innen des Staatlichen Historischen Museums Schwedens begannen ihre Arbeit, da in der Gegend von Kalmar die Kanalisation erweitert werden sollte. Dabei stießen die Forschenden auf einen ungewöhnlich ergiebigen archäologischen Fund. So konnten etwa 30.000 Objekte von minderem oder höherem Wert ausgegraben werden, wie Arkeologerna mitteilt. Viele von diesen stammen aus der Zeit von 1250 bis 1650, in der die Gegend zwischen Dänemark und Schweden umstritten war.
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Das hat der Fund zu bedeuten
Eines der Objekte zog aber offenbar besonders die Aufmerksamkeit der Archäolog*innen auf sich. Das könnte an dem Wert des archäologischen Fundes liegen, möglicherweise aber auch an seiner Einzigartigkeit. Dabei handelt es sich um einen goldenen Ring, was an und für sich schon eine kleine Überraschung ist. Wertgegenstände wie dieser finden sich sonst eher in Gräbern oder Palästen. Diesen jedoch, so spekuliert der Manager des Projektes, Magnus Stibéus, habe seine (wahrscheinlich weibliche) Besitzerin wohl einfach verloren oder weggeworfen.
Das ist besonders überraschend angesichts des Motivs, das den Ring ziert. Darauf ist nämlich eine Darstellung von Jesus eingraviert, in einen Block aus purem Gold. Wahrscheinlich ist dieser etwa sechshundert Jahre alt, befindet sich aber laut Stibéus in einem „nahezu neuwertigen Zustand“. Der Grund für den Verlust des Ringes könnte demnach in dem Überfall der Dänen bestehen, bei dem im Sommer 1611 die gesamte Stadt niedergebrannt wurde. Damit zeigt der archäologische Fund auch, wie verheerend solche Ereignisse für die ganze Bevölkerung waren.
Quellen: Arkeologerna
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