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Heftiger Sonnensturm: Forscher sind schockiert über wahres Ausmaß der Folgen

Mitte Mai konnten weltweit Polarlichter am Nachthimmel beobachtet werden. Verantwortlich dafür war ein heftiger Sonnensturm. Doch nun haben Wissenschaftler*innen eine erschreckende Entdeckung gemacht.

Ein Sonnensturm trifft die Erde.
© Ulia Koltyrina - stock.adobe.com

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Der Sonnensturm am 11. Mai gilt als der stärkste, der in den letzten Jahrzehnten die Erde getroffen hat. Nun haben Forscher*innen neue Hinweise über das wahre Ausmaß der solaren Aktivität entdeckt. Die Folgen des geomagnetischen Sturmes waren demnach noch viel gravierender, als bislang angenommen.

Sonnensturm hat irdisches Magnetfeld massiv verformt

Mitte Mai schienen sämtliche soziale Netzwerke mit beeindruckenden Aufnahmen bunter Lichter am Nachthimmel geflutet zu sein. Entstanden sind diese durch einen Sonnensturm der beinahe höchsten Stufe G4. Energiereiche, geladene Teilchen drangen dabei tief in die Erdatmosphäre ein. Diese verursachten Polarlichter selbst in gemäßigten und südlichen Breiten.

Doch so sehr sich die Fotograf*innen über das spektakuläre Himmelsphänomen freuten, steht die Wissenschaft gerade erst am Anfang, das wahre Ausmaß der Auswirkungen des Sonnensturms zu entschlüsseln. Denn „geomagnetische Störungen können eine Gefahr für Stromnetze, Satellitennetzwerke und Navigationssysteme darstellen und sich auch auf die Navigationsfähigkeiten von Tieren auswirken“, schreibt das Team von Ocean Networks Canada (ONC) von der University of Victoria.

Außerdem erzeugen die solaren Stürme nicht nur faszinierende Leuchterscheinungen, sondern beeinträchtigen auch das irdische Magnetfeld. Der Käfig aus schützenden Magnetfeldlinien um unseren Heimatplaneten wird durch einen solchen Treffer stark eingedrückt und verformt.

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Ungewöhnliche Störungen an Messinstrumenten

Auch der Sonnensturm am 11. Mai hat das Magnetfeld der Erde beeinflusst. Doch das in solch einer Dimension, wie es noch nie zuvor gemessen werden konnte. Auf diese erstaunlichen Ergebnisse sind die Wissenschaftler*innen beinahe nur durch Zufall gestoßen. Denn das Forschungsteam vom ONC untersucht eigentlich vor allem Meeresströmungen und andere marine Daten. 

Doch schon im März war die Sonne außergewöhnlich aktiv und führte bei zahlreichen Instrumenten des Teams zu ungewöhnlichen Abweichungen. Fassen konnten es die Forscher*innen zu Beginn selbst nicht. So berichtet Alex Slonimer von ONC : „Ich dachte erst, es wäre von einem Erdbeben, aber dafür waren die Veränderungen zu langanhaltend und sie traten parallel an verschiedenen Standorten auf. Dann habe ich untersucht, ob es sich um eine Sonneneruption handelte, da die Sonne in letzter Zeit aktiv war.“

Das viel stärkere Sonnensturmereignis vom Wochenende Mitte des Monats habe die Beobachtung bestätigt, fügt er hinzu, weil die Spitzenwerte der Abweichungen der Kompassrichtungen eng mit den Höchstwerten der sichtbaren Aktivität im Polarlicht korrelierten.

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Auswirkungen reichten bis in die Tiefsee

Bei dem massiven Ereignis konnten die ONC-Forscher*innen erneut Störungen ihrer Messgeräte beobachten. Doch diesmal waren diese noch gravierender. Die bedeutendste magnetische Verschiebung veränderte die Himmelsrichtung in einem Bereich von +30 bis -30 Grad und wurde in einer Tiefe von 25 Metern an der Küste vor Vancouver Island registriert.

Selbst 2.700 Meter tief unter der Meeresoberfläche zeigten die Kompassdaten deutliche Anomalien, das ist höchstwahrscheinlich eine „der entlegensten Aufnahmen, die jemals gemacht wurden“. Dem Forschungsteam zufolge kann auch in Zukunft mit solchen extremen Messwerten gerechnet werden.

Denn solche heftigen Sonnenstürme sollen sich schon in nächster Zeit häufen. So erklärt Justin Albert, Professor für Physik an der University of Victoria: „Die nächsten zwei Jahre werden den Höhepunkt des elfjährigen Sonnenzyklus darstellen. Nach einem Jahrzehnt relativer Inaktivität werden Polarlichtereignisse wie am vergangenen Wochenende in den nächsten Jahren wahrscheinlich häufiger auftreten, obwohl die Variabilität der Sonne eine genaue Vorhersage solcher Ereignisse unmöglich macht.“

Quelle: University of Victoria

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