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Elektroauto: Experten warnen vor Sicherheitsrisiko – „besorgniserregendes Verhalten“

Spurhaltesysteme sollen das Autofahren eigentlich sicherer und komfortabler machen. Doch wenn diese nicht richtig funktionieren, kann das schnell sehr gefährlich werden.

Der MG4 wird auf einer Messer ausgestellt.
© VanderWolf Images - stock.adobe.com

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Die Elektroautoindustrie boomt. Doch wie steht es um den Gebrauchtmarkt und Wiederverkaufswert für Elektroautos in Deutschland?

Die britische Verbraucherorganisation Which? konnte bei einem bereits zugelassenen Elektroauto erhebliche Sicherheitsmängel feststellen. Während Tests auf öffentlichen Straßen zeigte das Fahrzeug ungewöhnliches Verhalten des Spurhalteassistenten. Auch das Warnsystem, das anzeigt, dass die Spur verlassen wird und dann eingreift, funktionierte nicht richtig.

Elektroauto weist erhebliche Sicherheitsmämgel auf

Dabei handelt es sich, um den MG4 des chinesischen Autoherstellers MG. Dieser ist nach Teslas Model Y das am zweithäufigsten verkaufte E-Auto in Großbritannien. In Deutschland lag der MG4 laut Statista zwischen Januar und Mai 2024 auf Platz 7 der meistverkauften Elektroautos.

Nun schreibt Which? in einer offiziellen Mitteilung: „Labortechniker berichten von besorgniserregendem Verhalten, das durch die Spurhalte- und Abfahrtswarntechnologie des beliebten Familienautos verursacht wurde.“ So sei es während der Tests zu zwei potenziell sehr gefährlichen Situationen gekommen.

Als das Elektroauto zunächst auf einer schmalen Landstraße fuhr und ein entgegenkommendes Fahrzeug passieren musste, lenkte das Spurhalteassistenzsystem des MG4 direkt auf dieses zu. „Unser Tester musste manuell eingreifen, um zu verhindern, dass der MG4 zu dicht auf das entgegenkommende Auto auffährt,“ heißt es im offiziellen Bericht.

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MG hat bereits reagiert

Bei einer anderen Situation, diesmal auf einer breiteren Straße mit einer klar definierten Mittellinie, entschied die Spurhalteassistenztechnologie zweimal, dass das Auto seine beabsichtigte Spur verlassen hatte, und zog es auf die falsche Straßenseite. Mit ausreichend Kraftaufwand musste der MG4 wieder manuell zurückgelenkt werden. Beide Vorfälle ereigneten sich auf öffentlichen Straßen und außerhalb kontrollierter Laborbedingungen.

Which? konfrontierte den Autohersteller mit den erschreckenden Testergebnissen, der daraufhin klarstellte: „Uns sind einige Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit dem Spurhalteassistenten bekannt, die das System unter bestimmten Bedingungen überempfindlich machen können. Wir haben mit dem Lieferanten und den zuständigen Aufsichtsbehörden an einem kontinuierlichen Verbesserungsprogramm gearbeitet.“

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Das kannst du jetzt tun

So seien verbesserte Kalibrierung der Systeme entwickelt worden, die kurz vor der Genehmigung stehen. Sobald dies abgeschlossen ist, will das Unternehmen es als vollständiges Software-Upgrade in das Auto implementieren. Dabei sollen für die Kund*innen keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Auf die Frage, ob Besitzer*innen eines solchen Elektroautos nun etwas unternehmen sollten, teilte MG mit: „Wenn ein Kunde das Gefühl hat, dass diese Funktion in ihrer aktuellen Kalibrierung zu empfindlich ist, kann sie über das Touchscreen-Menü ausgeschaltet werden.“

Quellen: which?, Statista

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