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Archäologischer Fund aus Ägypten: Rätselhafte Mumie verblüfft Forscher

Mumien aus dem alten Ägypten faszinieren die Forschung bereits seit Jahrhunderten. Doch bei einem Exemplar aus einem britischen Museum handelt es sich um keinen gewöhnlichen Toten.

Ägyptische Pharaonenmaske
© Lars - stock.adobe.com

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Bereits seit geraumer Zeit befindet sich eine mysteriöse Mumie im Besitz des Birmingham Museum and Art Gallery in Groß Britannien. Ein Forschungsteam hat den archäologischen Fund nun noch einmal genau untersucht und sind dabei zu außergewöhnlichen Erkenntnissen gelangt. So soll dieser Teil eines uralten Kultes gewesen sein.

Archäologischer Fund liefert Hinweise auf religiösen Kult

So handelt es sich bei dem archäologischen Fund, nicht um einen mumifizierten Menschen, sondern um ein Krokodil. Mittels nicht-invasiver Radiographie konnten die Forscher*innen in dessen Bauchraum zahlreiche Anomalien feststellen. Sie sind sich sicher, dass dahinter ein religiöses Ritual steckt. Ihre Ergebnisse haben sie nun im Fachjournal Digital Applications in Archaeology and Cultural Heritage veröffentlicht.

Denn „die alten Ägypter verehrten Krokodile als Avatare Sobeks, des Herrn des Nils und des Ursumpfes, aus dem ihrer Überzeugung nach die Erde erschaffen worden war“, wie die Wissenschaftler*innen darin erklären. Wenn dann eine gesunde Krokodilpopulation an den Ufern des Nils gesichtet wurde, war dies damals ein Grund zur Freude.

Denn es soll als ein Zeichen für eine erfolgreiche jährliche Überschwemmung des Flusses gegolten haben. Diese war Bedingung für die lebenserhaltenden landwirtschaftlichen Aktivitäten im Niltal. Daraus soll sich dann ein regelrechter Kult mit entsprechenden Opfergaben entwickelt haben, so die Forscher*innen.

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Krokodil war wohl Opfergabe

Die Popularität dieses Glaubens wird am deutlichsten durch die großen Vorkommen mumifizierter Krokodile belegt, heißt es in der Studie. Die Forschung beschäftigt dabei vor allem die Frage, wie die Menschen an diesen enormen Mengen der wilden Tiere gelangten.

Um dies herauszufinden, untersuchten die Autor*innen der Studie das 2,2 Meter lange mumifiziertes Krokodil aus dem Birmingham Museum and Art Gallery. Zu ihrer Überraschung fanden sie im Magen des Tieres einen Angelhaken aus Bronze. Das deutet darauf hin, dass es nicht in Gefangenschaft aufgezogen wurde. Sondern „ein wildes Tier war, das zum Zweck der Mumifizierung gejagt wurde“, wie die Wissenschaftler*innen erklären.

Außerdem fanden sie einen kleinen Fisch im Bauch der Mumie. Dieser war noch nicht von den Verdauungssäften des Krokodils zerlegt. Das deutet darauf hin, dass das Tier fast unmittelbar nach dem Fang getötet und mumifiziert wurde. Der archäologische Fund diente also einem ganz besonderen Zweck. So schlussfolgern die Forscher*innen, dass das Krokodil „von den alten Ägyptern gefangen und mumifiziert wurde, um dem Gott Sobek Opfergabe zu schenken“.

Quelle: „Seeing is believing – The application of Three-Dimensional modelling technologies to reconstruct the final hours in the life of an ancient Egyptian Crocodile“ ( Digital Applications in Archaeology and Cultural Heritage , 2024)

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