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Grönland: Forscher entdecken ungewöhnliche Struktur im Wasser

In einer Meerenge zwischen Grönland und Kanada verbirgt sich eine ungewöhnliche Formation im Wasser. Diese könnte von entscheidender wissenschaftlicher Bedeutung sein.

KI-generiertes Bild von Eisformationen über und unter dem Wasser.
© Ziyan Yang - stock.adobe.com

Grönlands Eis enthüllt vermutlich Unglaubliches: Hinweis auf uralten, massiven Meteoritenabsturz

Erst im November war ein riesenhafter Krater im grönländischen Eis gefunden worden. Nun gilt der Polarregion ein weiteres Mal die Aufmerksamkeit. Leider auch wegen des Klimawandels.

Tief unter der Wasseroberfläche vor der Westküste Grönlands sind Forschende auf eine überraschende Entdeckung gestoßen. Dort verbirgt sich ein gänzlich neuer Mikrokontinent, wie diese in einer kürzlich erschienen Studie schreiben.

Neuer Kontinent vor Grönland entdeckt

Die treibende Kraft hinter der Kontinentalformation der Erde ist die Plattentektonik. Viele Erdbeben, Vulkanausbrüche und Gebirgsbildungen sind direkte Folgen der Bewegungen dieser weltumspannenden Platten, insbesondere an ihren Rändern.

Eine solche Plattengrenze befindet sich zwischen Kanada und Grönland, wo die sogenannte Davisstraße entstand, eine Meerenge zwischen der kanadischen Baffininsel und Grönland. Sie verbindet die Labradorsee mit der Baffin Bay. In dieser konnten Forscher eine Anomalie der Erdkruste feststellen. Denn dort befindet sich ein ungewöhnlich dickes Fragment kontinentaler Kruste im Ozean.

Dies gilt nun als neu entdeckter, unvollständig gespaltener und untergetauchter Mikrokontinent vor der Küste Westgrönlands: der Davisstraße-Proto-Mikrokontinent. Das Verständnis des Mechanismus und der Ursache dieser Krustenanomalie steht im Mittelpunkt der neuen, im Fachmagazin Gondwana Research veröffentlichten Forschungsarbeit.

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Ideales natürliches Labor

Die beiden Wissenschaftler Luke Longley und Jordan Phethean von der Universität Derby in Großbritannien haben dafür zusammen mit Christian Schiffer von der Universität Uppsala in Schweden eine Rekonstruktion der plattentektonischen Bewegungen erstellt. Diese erstreckten sich über einen Zeitraum von etwa 30 Millionen Jahren und führten zur Entstehung des Proto-Mikrokontinents. Sie definieren Proto-Mikrokontinente als „Regionen mit relativ dicker kontinentaler Lithosphäre, die von den Hauptkontinenten durch eine Zone dünnerer kontinentaler Lithosphäre getrennt sind.“

Dr. Phethean betont in einer offizielle Pressemitteilung die wissenschaftliche Bedeutung des Fundes. Die auch für unsere heutige Zeit entscheidend sein kann: „Durch bessere Kenntnisse über die Entstehung dieser Mikrokontinente können Forscher besser verstehen, wie die Plattentektonik auf der Erde funktioniert. Dies hat nützliche Auswirkungen auf die Eindämmung plattentektonischer Gefahren und die Entdeckung neuer Ressourcen.“

Die Küste vor Grönland stellt dabei einen hervorragenden Ort für die Wissenschaft dar, so Phethean weiter: „Die klar definierten Veränderungen der Plattenbewegung, die in der Labradorsee und der Baffin Bay auftreten und auf die nur relativ wenige äußere Komplikationen einwirken, machen dieses Gebiet zu einem idealen natürlichen Labor für die Untersuchung der Bildung von Mikrokontinenten.“

Quellen: Phys.org, „The Davis Strait proto-microcontinent: The role of plate tectonic reorganization in continental cleaving“ (Gondwana Research, 2024)

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