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Geologie: Mysteriöses Material bei Rekordbohrung in den Erdmantel entdeckt – „fantastischer Meilenstein“

In der Geologie ist wurde ein neuer Meilenstein erreicht. Die Bohrung mit Rekordtiefe brachte jedoch auch ein spannendes Material ans Tageslicht.

Bohrplattform auf dem Meer
© Elnur - stock.adobe.com

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Ein Forschungsteam der Geologie hat eine neue Rekordbohrung im Atlantik durchgeführt. Dabei wurde ein überraschendes Material freigelegt, das grünem Marmor ähnelt. Der Fund ermöglicht einen neuen Blick auf die Zusammensetzung des Erdmantels.

Geologie: Über 1 Kilometer tiefe Bohrung gelungen

Im Westen des mittelatlantischen Rückens haben Forscherinnen und Forscher einen neuen Meilenstein erreicht. Es gelang eine Rekordbohrung in den Erdmantel. Ganze 1268 Meter in die Tiefe gelangten die Geologie-Wissenschaftler. Der extrahierte, ununterbrochene Steinzylinder wurde anschließend untersucht und die Ergebnisse nun veröffentlicht.

Bei dem Material handelt es sich um Magma-Gestein, welches durch Salzwasser chemisch-verändert wurde. Optisch soll es grünem Marmor ähneln. Bei der detaillierten Betrachtung konnten schräge Strukturen erkannt werden, welche, laut des Autors der Studie, Johan Lissenberg, die Theorie, wie sich Magma von Erdmantel lösen kann und anschließend Teil der Erdkruste wird, bestätigen.

Auch andere Materialarten ließen sich im geborgenen Magma-Gestein finden. Diese durchsetzen Zweiteres, was ein Hinweis darauf ist, dass Erdmantel und -Kruste nicht so klar getrennt sind, wie bisherige Daten es vermuten lassen haben. Diese Ergebnisse seien „der Schlüssel dazu, wie wir die Bildung tektonischer Platten in den Ozeanen verstehen“, ergänzt Jessica Warren, Geochemikerin an der Universität Delaware. Rosalind Coggon, ihres Zeichens Expertin für die Geologie der Meere, bestätigt gegenüber nature.com ebenfalls, dass der Fund ein „fantastischer Meilenstein“ ist.

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Bohrung überraschend viel tiefer, als erwartet

Um an den Erdmantel zu gelangen, muss bei den Bohrungen zunächst die Erdkruste passiert werden, die selbst an ihrer dünnsten Stelle ganze sechs Kilometer tief ist. Unter den Ozeanen hingegen fällt die Dicke wesentlich geringer aus, weshalb eine Bohrung im Atlantik die sinnvollste Möglichkeit ist, um Proben aus dem Erdmantel zu bergen.

Bisherige Bohrungen schafften lediglich eine Tiefe von rund 200 Metern. Ab dieser Ebene war durch den Vulkanismus kein weiteres Vordringen möglich. „Aber zu unserer Überraschung wurde das Loch immer tiefer und tiefer“, berichtet ein Teammitglied auf der offiziellen Seite der Universität Delaware. Daher entschloss sich das Geologie-Team, weiter zu bohren – bis eine neue Rekordtiefe erreicht wurde.

Quelle: „A long section of serpentinized depleted mantle peridotite“ (science.org; 2024), nature.com, University of Delaware

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