Schwarze Löcher sind faszinierend. Selbst die Wissenschaft hat noch tausende von Fragen, welche bisher nicht beantwortet werden konnten. Daher ist die Entdeckung von neuen Exemplaren immer wieder eine beachtliche Leistung. Dank einer App kannst du dazu sogar höchstselbst beitragen.
Schwarzes Loch: Kilonovas sollen identifiziert gesucht
Das Dutch Black Hole Consortium (DBHC) ist ein Zusammenschluss von über 30 Forschenden, welcher sich die Erforschung von Schwarzen Löchern zum Ziel gesetzt hat. Zu diesem Zwecke haben sich die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen etwas Besonderes ausgedacht: Eine App, durch welche die Öffentlichkeit selbst an der Forschung teilhaben kann.
Ziel der „Black Hole Finder“-Anwendung ist es, sogenannte Kilonovas (auch Macronovas genannt) ausfindig zu machen. Hierbei handelt es sich um starke Explosionen elektromagnetischer Strahlung, welche durch eine Fusion eines Neutronen-Sterns und eines schwarzen Lochs entstehen können.
Im Ergebnis können diese Kilonovas für stellare Schwarze Löcher sorgen, wie Space.com erklärt. Auf die Erkennung solcher Exemplare hat es Konsortium abgesehen. Die Methode, welche hierfür über die App verwendet wird, ist dabei so einfach, wie genial.
Lesetipp: Forscher und Forscherinnen haben ein Phänomen bei einem Schwarzen Loch entdeckt, welches ganze Galaxien beeinflussen kann.
Das ist „Black Hole Finder“
„Black Hole Finder“ ist im Google Play Store und im Apple Store verfügbar. Auch eine Web App wurde ins Leben gerufen, sodass interessierte Wissenschafts-Fans die Anwendung auch auf dem Computer oder ohne Download auf einem Smartphone starten können. Verfügbar ist sie derzeit in acht Sprachen:
- Englisch
- Niederländisch
- Spanisch
- Deutsch
- Chinesisch
- Bengali
- Polnisch
- Italienisch
Das DBHC nutzt die BlackGEM-Teleskope in Chile, um große Teile des Nachthimmels zu beobachten. Dabei wird auf Anhaltspunkte der Explosionen geachtet und die entsprechenden Bereiche abfotografiert. Das Problem hierbei ist jedoch, dass es sich dabei nur um Anhaltspunkte handelt und nicht jedes Bild, welches ein Teleskop aufnimmt, tatsächlich eine Kilonova zeigt.
Künstliche Intelligenz kann zwar einige, aber bei weitem nicht alle „falschen Alarme“ herausfiltern. Menschen hingegen haben hierfür wesentlich bessere Voraussetzungen. „Menschen sind immer noch viel besser darin, Muster zu erkennen, als unsere Algorithmen“, erklärt Steven Bloemen, Projektmanager der Teleskope, gegenüber Space.com.
Zunächst beschreibt die Anwendung den Nutzer*innen hierfür, auf welche Muster sie achten müssen. Anschließend kann es auch schon losgehen. Dafür werden jeweils drei Bilder gleichzeitig ausgespielt. Anschließend musst du aufgrund der dir mitgeteilten Faktoren erkennen, ob es sich bei den Bildern und eine tatsächliche Explosion handelt, oder nicht. Bist du dir mal nicht sicher, gibt es natürlich auch hierfür einen Button.
Quelle: Space.com, Google Play Store, Apple Store, Black Hole Finder
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