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Archäologischer Fund in Süddeutschland: Mysteriöses Grab überrascht Forscher

Obwohl sie ein altes Volk waren, das in Teilen Deutschlands vor tausenden Jahren sehr präsent war, ist heute nicht mehr viel über die Alamannen bekannt. Eine aktuelle Entdeckung könnte hier etwas nachhelfen.

Ansicht eines archäologischen Fundes vor schwarzem Hintergrund.
© Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/Bild: Yvonne Mühleis

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Bei einem archäologischen Fund in der Nähe von Ulm konnten Forscher*innen Überreste einer verblüffend alten Person ausgraben. Aber das ist noch nicht alles, was das Grab besonders macht.

Archäologischer Fund: Das entdeckten Forscher im Süden Deutschlands

Es kommt nicht selten vor, dass ein archäologischer Fund vollkommen ungeplant gemacht wird. So wurden in Gerstetten in der Nähe von Ulm Bauarbeiten durchgeführt, bei denen routinemäßig archäologische Untersuchungen zum Einsatz kamen. Dabei ereignete sich allerdings „unerwartet“, wie das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg erklärt, eine Entdeckung von erheblichen Ausmaßen.

So konnten die Forscher*innen ein reich ausgestattetes Grab eines etwa 60-jährigen Mannes bei der Ausgrabung feststellen. Dieses befand sich mitten im Siedlungsareal. Obwohl hier bereits Bauten stattfanden, störten diese den archäologischen Fund anscheinend bisher nicht. Er stammt aus der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts nach Christus (n. Chr.), und kann daher der Spätantike zugerechnet werden.

Zu dieser Zeit lebten in der Region verschiedene Völker, aber eigentlich ist die Existenz von Alemannen erst später im heutigen Osten Baden-Württembergs nachgewiesen. Die Forschung konnte den archäologischen Fund jedoch durch seine hölzerne Konstruktion und seine solitäre, herausgestellte Lage eindeutig der frühalemannischen Kultur zuordnen.

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Ein Grab kommt selten allein

Die Einschätzung, dass es sich um ein frühalemannisches Grab handelt, wurde durch die gefundenen Grabbeigaben noch verstärkt. So befand sich dort unter anderem ein charakteristischer Kamm, daneben aber auch ein für die damaligen Verhältnisse hochwertiger Glasbecher. Dieser weist einige Ähnlichkeiten mit archäologischen Funden in einem in der Nähe gelegenen römischen Kastell auf.

Alle anderen Grabbeigaben, unter anderem Keramik, also Krüge und Schalen, und weitere Gegenstände, passen jedoch nicht zur Region. Wie das Grab selbst sind sie eher den bekannten Gegenden der frühalemannischen Kultur zuzuordnen. Was der ungewöhnliche Ort, an dem der archäologische Fund gemacht wurde, zu bedeuten hat, ist noch unklar. Doch aus der Vergangenheit weiß die Forschung, dass alemannische Gräber selten allein kommen. Daher besteht Hoffnung auf weitere Entdeckungen in der direkten Umgebung.

Quellen: Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg

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