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Wetter-Expertin warnt: „Jeder Tropfen, der fällt, ist gefährlich“

Die jüngsten Hochwasser zeigen wie dramatisch sich der Klimawandel in unserem Alltag abspielt. Selbst Fachleute sind zum Teil davon überrascht.

Gewitter über einer Stadt
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Österreich, Tschechien und Polen sind nur drei der Gebiet, die derzeit durch Hochwasser als Folge starker Unwetter bedroht sind. In der Bundesrepublik warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) indes vor aufkommenden Extremen in einige Regionen.

Hochwasser und Unwetter: Das erwartet uns

Eine erste gute Nachricht: Dem Warnlagebericht des DWD vom 17. September zufolge erwartet Deutschland „bis heute Mittag im äußersten Süden und Südosten weiter nachlassende Regenfälle. Nachfolgend Ende der Dauerregenlage!“ Vor allem Bayern war in den vergangenen Tagen von Unwettern und der Gefahr von Hochwassern betroffen.

Noch bis Dienstagnachmittag 15 Uhr gilt dort deshalb für einige Teile des Bundeslandes sogar die Unwetterwarnstufe 3, wie t-online berichtet. Dabei können laut DWD wetterbedingte Schäden entstehen und die Menschen sollen Aufenthalte im Freien vermeiden.

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So überraschend ist die Wetterlage

Dass selbst Expertinnen und Experten nicht unbedingt auf das aktuelle Ausmaß gefasst waren, zeigt die Einschätzung der Meteorologin Michaela Koschak. „Das ist Wahnsinn“, erklärte sie laut t-online zu der Messung, dass allein in St. Pölten, der Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, rund 300 Liter pro Quadratmeter in nur 72 Stunden gefallen waren – davon allein 225 Liter in 24 Stunden.

„Jeder Tropfen, der fällt, ist gefährlich“, so Koschak weiter, auch wenn sich ihrer Aussage nach ab Dienstag ruhiges Sommerwetter durchsetze und sich die Lage wieder etwas entspanne. Für die nahe Zukunft prognostiziert sie dagegen ein neues Tief aus dem Osten. Neue Unwetter und Hochwasser drohen dann Niederösterreich, Südbayern, dem Salzburger Land und dem Wiener Vorland.

Während dort mit etwa 50 bis 80 Liter pro Quadratmeter gerechnet werden müsse, soll es etwas weniger stark aber dennoch auch in Tschechien weiter regnen. Hier könnten circa zwanzig bis 40 Liter pro Quadratmeter möglich sein. Dazu kommt, dass die Schneefallgrenze steigen werden, also viel Schnee auf die Regionen zukommt.

Schmilzt der bereits gefallene Schnee dann, gelangt er in die Flüsse: „Die Pegel werden weiter steigen“, sagt die Expertin und bezieht sich damit auf Donau, Spree, Neiße und Elbe. „Alarmstufen werden mit Sicherheit erreicht“, so Koschaks Einschätzung in Bezug auf die künftige Hochwasser-Gefahr.

Quellen: Deutsche Wetterdienst (DWD), t-online

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