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Beim Außenspiegel: Darauf solltest du unbedingt verzichten

Digitale beziehungsweise virtuelle Außenspiegel sind ein lustiges Feature. Allerdings gehen sie mit wesentlichen Risiken einher – und mit immensen Reparaturkosten.

Person übergibt einen Autoschlüssel an jemanden
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Im Laufe weniger Jahrzehnte haben sich unsere Autos in einem atemberaubenden Tempo weiterentwickelt. Während die meisten neuen Modelle über allerlei futuristische Funktionen verfügen, heißt das nicht automatisch, dass du auch jede davon unbedingt brauchst. Einige Teile deines Fahrzeugs haben tatsächlich kaum Optimierungsbedarf und werden im Zweifelsfall sogar „verschlimmbessert“ – das gilt beispielsweise für seine Außenspiegel.

Digitale Außenspiegel unter der Lupe

Das Konzept der Rück- und Seitenspiegel ist im Grunde ganz einfach: Sie sollen dir all das zeigen, was sich nicht vor dir befindet oder über einen Schulterblick ersichtlich wird. Modernere, digitalisierte Varianten sollen aber sogar den Schulterblick überflüssig machen. Was zunächst einmal praktisch klingt, hat dabei noch einige Macken, die den Preis dieser Funktion meist nicht aufwiegen.

Das geht beispielsweise aus einem aktuellen Urteil des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs e. V. (ADAC) hervor. Einige Vorteile gesteht auch der Club den digitalen Außenspiegeln zu: Sie sollen den Luftwiderstand eines Fahrzeugs verringern und sogar dessen tote Winkel minimieren. Diesen vergleichsweise kleinen Pluspunkten stehen allerdings erhebliche Nachteile gegenüber.

Demnach seien die Displays häufig ungünstig positioniert und es fehle die Möglichkeit, das Sichtfeld durch Verändern der Kopfposition zu vergrößern. „Außerdem ist die Tiefenwahrnehmung bei Displaydarstellungen erheblich eingeschränkt, was die Entfernungseinschätzung erschwert“, so der ADAC weiter. „Für Brillenträger bergen die Systeme zusätzliche Risiken, da Reflexionen und Blendungen auf den Displays die Sicht beeinträchtigen können.“

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ADAC warnt vor hohen Kosten

Die Kosten für die Reparatur eines herkömmlichen Seitenspiegels variieren je nach Fahrzeugmodell und Art des Schadens. Wenn du nur das Spiegelglas austauschen musst, liegen die Kosten meist zwischen 50 und 150 Euro. Handelt es sich jedoch um einen größeren Schaden, bei dem die gesamte Spiegelhalterung oder Elektronik – beispielsweise Heizung, elektrische Verstellung – betroffen ist, können dich Kosten von 200 bis 500 Euro oder mehr erwarten.

Im Fall digitaler Außenspiegel musst du allerdings mit Kosten im vierstelligen Bereich rechnen. Je nach Fahrzeug und Hersteller können sie schnell bei 1.000 bis 3.000 Euro liegen. Zusätzlich zu den Materialkosten sind auch die Arbeitskosten für die Installation und Kalibrierung hoch, da die Kameras korrekt eingestellt und mit dem Fahrzeugdisplay synchronisiert werden müssen.

„Ein zentrales Risiko kamerabasierter Systeme liegt in den hohen Reparaturkosten, die selbst bei kleinen Parkremplern entstehen können“, mahnt auch der ADAC. „Die außen angebrachten Kameras sind oft exponiert und bei geringsten Kollisionen gefährdet. Ein leichter Kontakt mit einem Poller kann ausreichen, um die empfindlichen Kamerasysteme zu beschädigen. Oft ist ein vollständiger Austausch der Kameraeinheit, einschließlich Linse, Sensor und Gehäuse, erforderlich.“

Quelle: Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e. V.

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