Forscher*innen der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen haben ein riesiges römisches Militärarsenal im heutigen Bulgarien entdeckt. Der archäologische Fund liefert wertvolle Einblicke in die Infrastruktur entlang des unteren Donaulimes, einer wichtigen Grenze des Römischen Reiches.
Archäologischer Fund aus dem Römischen Reich
Das Arsenal im Lager der römischen Italischen Legion in Novae umfasste bis zu 32.000 Quadratmeter, wie die Wissenschaftler*innen ermittelten. Der archäologische Fund ist damit mehr als ungewöhnlich. „Das monumentale Bauwerk […] gilt derzeit als absolut einzigartig. Es ist das erste Bauwerk dieser Art in den Legionslagern des gesamten Römischen Reiches, das so umfassend erhalten und erforscht ist“, erklärt Professorin Elena Klenina gegenüber dem Magazin Science in Poland.
Novae wurde im 1. Jahrhundert nach Christus gegründet und diente als strategischer Militärstützpunkt für die römische Erste Italische Legion (Legio I Italica). Diese Legion war dort stationiert, um die Grenze zu sichern und benachbarte fremde Stämme abzuwehren. Novae war Teil des ausgedehnten Verteidigungssystems entlang des unteren Donaulimes.
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Wichtiger Einblick in römische Geschichte
Die Entdeckung stellt einen großen Fortschritt im Verständnis der römischen Militärlogistik dar. Insbesondere da das bisherige Wissen über Arsenale in Legionslagern ausschließlich auf schriftlichen Quellen beruhte. Klenina betonte: „Dank der Entdeckung der Relikte dieses Bauwerks in Novae haben wir unwiderlegbare Beweise für die Existenz von Arsenalen und, was noch wichtiger ist, für ihre architektonische Form erhalten.“
Novae verspricht dabei bald noch mehrere faszinierende archäologische Funde für die Forscher*innen bereit zu halten. Denn neben dem Arsenal wurden bei früheren Ausgrabungen bereits andere militärische Strukturen freigelegt, darunter Baracken aus Holz und Erde, Aquädukte aus Keramik und Bleirohren sowie ein altes Kühlsystem. An der Stätte wurden zudem auch Weingefäße, Schalen und Tierknochen gefunden.
Quelle: Science in Poland
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