Wer auf Social Media-Plattformen seine Inhalte vor einzelnen Personen verbergen möchte, kann diese ganz einfach blockieren. Gründe für diesen Schritt gibt es viele und allen User*innen stand es bisher frei, das auch zu tun, wie es ihnen lieb war. Doch nun will Elon Musks X (ehemals Twitter) diese Schutzfunktion aushebeln.
X schränkt Blockierfunktion ein
Dadurch sollen Nutzer*innen auf X, die jemanden blockiert haben, künftig nicht mehr verhindern, dass ihre öffentlichen Posts von den blockierten Personen eingesehen werden. Zwar bleibt es blockierten Nutzern weiterhin verboten, mit den Posts zu interagieren, doch sichtbar werden sie trotzdem sein. Diese Entscheidung wurde von Elon Musk bestätigt, dem CEO von X. Auf Twitter schrieb er: „Es war höchste Zeit, dass das passiert.“
Bisher zeigt X blockierten Nutzer*innen eine Meldung an, dass sie das Profil der Person nicht einsehen können. Das soll sich nun ändern. Grund für die Anpassung ist laut Insider*innen, dass es ohnehin schon möglich war, blockierte Accounts über andere Wege, wie beispielsweise im Inkognito-Modus, zu sehen. Diese Praxis will X daher jetzt offiziell zulassen.
Lesetipp: Elon Musk: Gegenwind nach widerlichem X-Post – „frauenfeindliches Schwein“
Änderung wird kritisch gesehen
Diese Entscheidung hat jedoch Bedenken ausgelöst. Viele Nutzer*innen befürchten, dass Personen, die Opfer von Stalking oder Belästigung sind, durch die Änderung gefährdet werden könnten. Eine blockierte Person kann zwar weiterhin nicht mit den Posts des Opfers interagieren, aber das reine Sehen der Inhalte könnte für die Sicherheit problematisch sein, berichtet The Verge.
Die Blockierfunktion steht bei Musk seit Längerem in der Kritik. Bereits im letzten Jahr äußerte er, dass die Funktion „keinen Sinn“ ergebe und durch eine „stärkere Form der Stummschaltung“ ersetzt werden müsse. Zudem kündigte Musk an, dass die Blockierung von Nutzer*innen möglicherweise ganz abgeschafft wird – mit Ausnahme für Direktnachrichten.
Neben den Sicherheitsbedenken vermuten einige Nutzer*innen auch wirtschaftliche Gründe hinter der Entscheidung. Durch das Blockieren können Nutzer*innen auch Werbung ausblenden, was für X finanziell nachteilig ist.
Quellen: X/Elon Musk, The Verge
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.