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Verbrenner-Aus in China: Das macht Deutschland falsch

Das Ende des Verbrennungsmotors könnte so unkompliziert sein – China zeigt, wie es funktioniert. In Deutschland jedoch gibt es weiterhin starken Widerstand.

Ladesäulen vor einer chinesischen Flagge
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Elektroautos werden in China immer mehr zum Mainstream, und die Konsument*innen nehmen sie begeistert an. In Städten wie Peking gibt es mittlerweile in vielen Einkaufszentren Showrooms für Stromer, wo Marken wie Xiaopeng, Li Auto und Polestar ihre neuesten Modelle ausstellen. Diese vergleichsweise entspannte Art des Autokaufs, kombiniert mit der günstigen Lage, macht E-Autos für viele zugänglich. Dadurch sehen sie viele chinesische Kundinnen und Kunden als attraktive Alltagsoption, die das Verbrenner-Aus erleichtern. In Deutschland hingegen ist die Begeisterung deutlich zurückhaltender.

Verbrenner-Aus: Eine Frage der Einstellung

Im Juli 2024 machten vollelektrische und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, die Mehrheit der Neuzulassungen in China aus. In Deutschland hingegen gingen die Zulassungen von Elektroautos im gleichen Zeitraum um 32 Prozent zurück. Chinesische Konsument*innen wie der Pekinger Xing Xing betrachten diesen Unterschied mit Neugierde. „Ich wohne nicht in Deutschland, also kenne ich die Bedingungen dort nicht“, zitierte ihn der Spiegel. „Vielleicht ist Benzin dort ja spottbillig?“

Die Politik in China treibt das Verbrenner-Aus durch die Verbreitung von E-Autos maßgeblich voran. In Großstädten gibt es Regulierungen, die den Gebrauch von Autos mit Verbrennungsmotor einschränken, indem etwa „autofreie“ Tage eingeführt wurden, um die Luftverschmutzung zu verringern. Das Lotteriesystem zur Vergabe von Nummernschildern in Peking macht es zudem leichter, Elektroautos anzumelden als herkömmliche Fahrzeuge. Diese Maßnahmen führen dazu, dass Elektroautos für viele Konsument*innen zur praktischsten und zugänglichsten Wahl werden.

Auch die Ladeinfrastruktur in China ist bereits gut ausgebaut, was den Besitz von E-Autos noch bequemer macht. In Peking sei es einfacher, eine Ladestation zu finden als eine Tankstelle, so der Spiegel weiter. Xing betonte, dass das Laden seines E-Autos für volle fünfhundert Kilometer Reichweite nur einen Bruchteil dessen kostet, was er für eine Tankfüllung seines Benzinautos bezahlt.

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Tradition statt Innovation

Der wettbewerbsintensive Markt für E-Autos in China hat die Preise deutlich gesenkt, wobei Modelle wie der BYD Seagull für weniger als 10.000 Euro erhältlich sind. Hersteller bieten zudem häufig Sonderaktionen und Rabatte an, was selbst Luxus-Elektroautos erschwinglicher macht. Hochwertige Modelle wie der Zeekr 009 verfügen über luxuriöse Ausstattungen, die eine breite Kund*innenschicht ansprechen.

Chinesische Konsument*innen seien im Allgemeinen offener gegenüber neuen Technologien als ihre deutschen Pendants. Elektroautos würden als innovativ und begehrenswert angesehen, wobei Käufer*innen wie Song Jie den ruhigen und reibungslosen Fahrkomfort schätzen. Sogar anfänglich zögerliche Fahrer*innen, wie ihr Ehemann, akzeptieren schließlich die Vorteile von E-Autos, nachdem sie diese erlebt haben.

In Deutschland hingegen sorgen Faktoren wie die Ladeinfrastruktur, die Reichweite der Fahrzeuge und die Kosten weiterhin für Zurückhaltung bei der Verbreitung von E-Autos. Auch die Angst vor einem erzwungenen Verbrenner-Aus scheint viele in eine regelrechte Trotzhaltung verfallen zulassen. Obwohl es Subventionen gibt, sind diese nicht so wirksam wie in China.

Quelle: Spiegel

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