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Grönland: Forscher sprechen Warnung aus – neue Studie enthüllt „extreme“ Ereignisse

Die Eismassen auf Grönland stehen aufgrund des Klimawandels schon seit mehreren Jahren im Fokus der Wissenschaft. Nun sind Forscher zu neuen Erkenntnissen gelangt.

KI-generiertes Bild eines schneebedeckten Berges in nebeliger Landschaft.
© 2rogan - stock.adobe.com

Grönlands Eis enthüllt vermutlich Unglaubliches: Hinweis auf uralten, massiven Meteoritenabsturz

Erst im November war ein riesenhafter Krater im grönländischen Eis gefunden worden. Nun gilt der Polarregion ein weiteres Mal die Aufmerksamkeit. Leider auch wegen des Klimawandels.

Aufgrund der globalen Erwärmung schmilzt das Eis auf Grönland mit immer rasanterer Geschwindigkeit. Laut einem internationalen Forschungsteam kann dies schwerwiegende Folgen nicht nur für die Arktis, sondern auch für das globale Klima, einschließlich Europa, haben.

Grönland: Extreme Schmelzperioden

Die neuen Forschungsergebnisse zeigen, dass extreme Schmelzperioden in Grönland in den letzten Jahrzehnten im Sommer fast doppelt so häufig waren, wie im Zeitraum von 1950 bis 1990. So heißt es in einem kürzlich im Journal of Climate erschienen Artikel, dass beispielsweise im Sommer 2012 dort 610 Gigatonnen Eis schmolzen. Im Jahr 2019 waren es 560 Gigatonnen. Letzteres entspricht etwa 224 Millionen olympischen Schwimmbecken.

„Zu diesem Verlust an oberflächlichem Gletscherschmelzwasser kommen noch andere dynamische Prozesse hinzu. Wie etwa das Ablösen von Eisbergen direkt ins Meer und das Fließen von Gletschern in den Ozean, die beide durch verstärktes Schmelzen beschleunigt werden“, fügen die Forscher in einer offiziellen Pressemitteilung der Universität Barcelona hinzu.

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Auch mögliche Folgen für Europa

Die Autoren der Studie erklären, dass „das verstärkte Schmelzen eng mit Episoden extremer Wärme zusammenhängt. Die durch häufigere, wärmere und feuchtere antizyklonale Luftmassen aus nördlicheren Breiten verursacht werden“. Diese atmosphärischen Muster erhöhen die Sonneneinstrahlung. Zudem verringern sie die Sonnenlichtreflexion von Schnee und Eis. Zwei Faktoren, welche „die Erwärmung und das Schmelzen weiter beschleunigt“, so die Forscher.

Außerdem zeigt die Studie, dass das Schmelzen nun auch in höheren Bereichen der Eiskappe stattfindet. Dort konnte dies zwischen 1950 und 1990 noch nicht beobachtet werden. Diese Entwicklung verursacht Risse und andere strukturelle Veränderungen in der Eisdecke Grönlands. Damit wird das Risiko erhöht, dass große Eisblöcke in den Ozean abbrechen.

Das schmelzende Eis Grönlands hat laut den Forschern globale Folgen. Da es maßgeblich zum Anstieg des Meeresspiegels beiträgt und die atmosphärischen Zirkulationsmuster beeinflusst. Diese könnte auch das Klima Europas beeinflussen, wie es in der Pressemitteilung heißt. „Diese Veränderungen der Temperatur- und Niederschlagsmuster könnten sich auf sozioökonomische Aktivitäten und Ökosysteme auswirken und zu vermehrten Klimaextremen in nahegelegenen Regionen des Nordatlantiks beitragen“, warnen die Experten.

Quellen: Universitat de Barcelona, „Rising Extreme Meltwater Trends in Greenland Ice Sheet (1950–2022): Surface Energy Balance and Large-Scale Circulation Changes“ (Journal of Climate, 2024)

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