Am 10. und 11. Oktober könnten laut Expert*innen der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) eine gigantische Plasmawolke und ein diese begleitendes Magnetfeld, die von der Sonne ausgestoßen wurden, auf die Erde treffen. Der erwartete Sonnensturm hat möglicherweise auch spürbare Effekte im Gepäck.
Sonnensturm am Donnerstag: Das ist bekannt
Derzeit nimmt Aktivität unseres Stern zu, da er sich dem Höhepunkt seines 11-jährigen Zyklus nähert – oder diesen bereits erreicht hat. Schon im Mai gab es bereits starke geomagnetische Sonnenstürme, die die heftigsten der letzten zwanzig Jahre waren und bunte Lichter am Himmel weit abseits der Pole hervorriefen, wie Science Alert erklärt.
Shawn Dahl vom Space Weather Prediction Center erklärte in einem Briefing am Mittwoch, das auf YouTube veröffentlicht wurde, dass der Aufprall voraussichtlich am Morgen bis zum Mittag des 10. Oktober erfolgen könnte und möglicherweise bis zum nächsten Tag anhalten wird.
Die koronale Massenauswurf bewegt sich dabei mit etwa vier Millionen Kilometern pro Stunde durch den Weltraum, was dazu geführt hat, dass eine Warnung für geomagnetische Stürme der Stufe 4 (G4) herausgegeben wurde. Diese Stufe liegt nur knapp unter der höchsten, die man im Mai (G5) gemessen hatte. Es ist aber auch möglich, dass der endgültige Sturm schwächer oder stärker als erwartet ausfällt.
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Das kann auf der Erde passieren
Genaue Vorhersagen sind jedoch erst kurz vor dem Auftreffen des Sonnensturms möglich, heißt es weiter. Im Detail etwa 15 bis 30 Minuten vorher, wenn die Wolke Satelliten passiert, die etwa eine Million Meilen von der Erde entfernt sind. Dahl fügte hinzu, dass die Federal Emergency Management Agency (FEMA) und Stromversorger in Nordamerika informiert wurden, damit entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden können. Diese Sonnenstürme können nämlich Satelliten und Kommunikationssysteme wie Funk und GPS beeinträchtigen.
Auch Stromnetze könnten betroffen sein – ähnlich wie bei den „Halloween-Stürmen“ von 2003, die in Schweden zu Stromausfällen und in Südafrika zu Schäden an der Infrastruktur führten. Im Mai wurden einige Hochspannungstransformatoren durch ähnliche Stürme lahmgelegt, und rund 5.000 Satelliten mussten ihre Umlaufbahnen korrigieren, weil die Ionosphäre aufblähte und sie verlangsamte.
Harmlosere Effekte sich dagegen mögliche Polarlichter in den entsprechenden Breitengraden, etwa bis nach Nordkalifornien oder Alabama. Experten empfehlen, mit Kameras oder Smartphones nach den Lichtern Ausschau zu halten, da moderne Technik sie oft erfasst, auch wenn sie mit bloßem Auge nicht immer zu sehen sind.
Quellen: ScienceAlert, YouTube/ National Weather Service (NWS)
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