Haushalte, die mit Gas heizen, müssen sich im kommenden Jahr auf teils drastische Steigerungen bei den Heizkosten einstellen. Grund dafür sind die steigenden Gasnetzgebühren, die im Durchschnitt um 25 Prozent höher ausfallen sollen. In einigen Regionen, insbesondere in den neuen Bundesländern, könnten diese sogar um bis zu 56 Prozent steigen. Eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt, dass bei einem Einfamilienhaus dadurch Mehrkosten von bis zu 445 Euro jährlich anstehen könnten.
Weniger Nachfrage sorgt für steigende Heizkosten
Die Gasnetzgebühren decken unter anderem den Betrieb und die Wartung der Leitungen ab und machen etwa zehn Prozent des gesamten Gaspreises aus. Laut der Bundesnetzagentur ist der Grund für die steigenden Heizkosten eine gesunkene Nachfrage nach Gas, die in einigen Regionen besonders stark ausfällt, wie die Berliner Morgenpost berichtet. Weniger angeschlossene Verbraucher*innen müssen die Netzkosten tragen, was zu höheren Gebühren führt.
Für betroffene Haushalte gibt es nur wenige Möglichkeiten, sich gegen die steigenden Heizkosten zu wehren. „Da die Gasnetze Monopole und die Netzgebühren staatlich reguliert sind, können sich die Haushalte diesen höheren Kosten nur schwer entziehen, denn die Gasversorger geben die Netzgebühren in der Regel direkt an ihre Kunden weiter“, erklärt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox gegenüber der Berliner Morgenpost. Er rät: „Betroffene Haushalte sollten dann prüfen, ob es einen günstigeren Gasversorger gibt, denn die Preisunterschiede zwischen den Anbietern können über 1000 Euro pro Jahr betragen.“
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Kosten könnten noch weiter steigen
Die Bundesnetzagentur kündigte an, die Preissteigerungen bei den Heizkosten genau zu beobachten. Wo die Erhöhungen „unplausibel hoch“ ausfallen, will die Regulierungsbehörde die Annahmen der Netzbetreiber prüfen. Gleichzeitig warnen Expert*innen, dass die Gebühren in den kommenden Jahren weiter steigen könnten, vor allem in Regionen, die sich schneller von Gas als Energieträger verabschieden.
Neben den Gasnetzgebühren bleiben auch politische Entscheidungen, wie der Aufbau eines Flüssigerdgasnetzes, ein Faktor, der die Heizkosten beeinflusst. Die beschleunigten Abschreibungsregeln für Gasnetze ermöglichen es den Betreibern, frühzeitig Kosten auf die Kund*innen umzulegen, was den Preisanstieg zusätzlich befeuert.
Quelle: Berliner Morgenpost
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