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Produktion von Elektroautos: Experten fällen vernichtendes Urteil

In der Herstellungskette von Elektroautos gibt es laut Expert*innen von Amnesty International noch einige gravierende Baustellen.

Elektroautos beim Laden. (KI-generiertes Bild)
© Thitiphan - stock.adobe.com

Elektroautos: Forscher widerlegen Mythos

Eine Studie von Recurrent Motors Incorporated liefert aufschlussreiche Ergebnisse über die Batterielebensdauer in Elektrofahrzeugen.

Amnesty International-Experten haben eine gründliche Überprüfung der Herstellung von Elektroautos durchgeführt und sind zu einer beunruhigenden Erkenntnis gelangt: Keiner der führenden Hersteller verfügt über angemessene Maßnahmen zum Schutz ihrer Mitarbeiter und der Gemeinden, in denen sie tätig sind. Wir zeigen dir, welche Unternehmen sich noch relativ gut geschlagen haben sowie jene, die am Ende der Liste stehen.

Deutsche Elektroauto-Hersteller landen auf den vorderen Plätzen

In ihrem Bericht erstellten die Menschenrechtler*innen eine entsprechende Rangliste aus 13 der größten Hersteller von Elektroautos. Als Grundlage dafür dienten öffentlich einsehbare Dokumente der jeweiligen Konzerne. Besonders im Fokus lagen dabei die Lieferketten für Rohstoffe, wie Kobalt, Kupfer und Nickel. Ihre traurige Analyse: Keines der Unternehmen hat ein ausreichendes Konzept für den Umgang mit Risiken in ihren Rohstoffketten.

Dabei schnitten die deutschen Elektroauto-Hersteller Mercedes, BMW und VW noch verhältnismäßig gut ab. Von 90 möglichen Punkten erreichte Mercedes 51 davon und liegt damit trotz „moderatem“ Ergebnis auf dem ersten Platz. Danach folgen Tesla (49 Punkte) und Stellantis (42 Punkte). BMW und VW landeten bei 41 Punkten und teilten sich damit zusammen mit Ford den vierten Platz.

Die Schlusslichter bildeten unter anderem Nissan (22 Punkte), Hyundai (21 Punkte), Mitsubishi (13 Punkte) und BYD auf dem letzten Platz (11 Punkte). Sie alle erhielten von Amnesty die Einstufung „Absence of alignment“ (auf deutsch: Fehlende Ausrichtung). In ihrem Bericht schrieb Amnesty International dazu: „Keines dieser drei multinationalen Unternehmen [Hyundai, Mitsubishi und BYD] hat Informationen veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass sie versuchen, die Auswirkungen der Beschaffung von Batteriemetallen auf die Menschenrechte zu verstehen.“ Darüber hinaus sollen sich diese im Gegensatz zu den anderen untersuchten Elektroauto-Herstellern auch nicht auf Nachfragen der Menschenrechtler*innen geäußert haben.

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Nachhaltiger aber mit Verbesserungspotenzial

Die Nachfrage nach Elektroautos ist weiterhin ein heiß diskutiertes Thema – vor allem hinsichtlich der Umweltauswirkungen und der Akzeptanz bei Verbraucher*innen. Zwar gelten E-Autos als umweltfreundlicher im Vergleich zu Verbrennern. Doch der Bericht von Amnesty International weist darauf hin, dass es auch hier noch etwas Nachholbedarf gibt. So sorgt etwa der Abbau von Rohstoffen wie Kobalt, das für Batterien benötigt wird, für massive Probleme.

Parallel dazu bleibt der Privatmarkt in Deutschland zurückhaltend gegenüber der Elektromobilität, wie die Tagesschau berichtet. Laut einer Analyse der HUK Coburg entscheiden sich nur 3,9 Prozent der privaten Käufer*innen für Elektroautos. Auch besorgniserregend: Über ein Drittel der bisherigen E-Auto-Nutzer*innen kehrt zum Verbrenner zurück. Trotz der Zielvorgaben der Bundesregierung scheint der Weg zu 15 Millionen E-Autos bis 2030 noch weit entfernt.

Quellen: Amnesty International, Tagesschau

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