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Archäologischer Fund: Forscher entdecken gigantisches Gräberfeld

Die Ausmaße eines archäologischen Fundes hat ein Forschungsteam in Schweden vor eine außerordentliche Überraschung gestellt. Bisher wurde erst ein Burchteil davon freigelegt.

KI-generiertes Bild von Grabsteinen, auf denen Runen abgebildet sind.
© Yuly - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Zahlreiche Legenden ranken sich um die Zeit der Wikinger und noch immer stoßen Forscher*innen in Skandinavien auf neue Entdeckungen, die den Mythos um die Seekrieger bereichern. So wurde in Schweden nun in diesem Kontext ein monumentaler archäologischer Fund freigelegt.

Archäologischer Fund von enormer Größe

So wollten Archäolog*innen des Nationalen Historischen Museums in der Gegend der schwedischen Ortschaft Tvååker eigentlich eine Siedlung aus der Steinzeit ausgraben. Doch stattdessen machten sie einen anderen, sehr viel jüngeren archäologischen Fund. So legten sie eine riesige Grabstätte aus der Wikinger-Zeit frei, wie es in einer offiziellen Pressemitteilung heißt.

Die Dimension dieses archäologischen Fundes war für die Forscher*innen dabei eine wahre Überraschung. Denn bereits 2017 wurden die ersten Überreste aus der Wikinger dort ausgegraben, doch erst jetzt konnten die Wissenschaftler*innen die Größe der Entdeckung richtig einschätzen. Bis jetzt konnten sie allein 139 Gräber identifizieren und die Untersuchungen sind noch lange nicht abgeschlossen.

„Wir haben nur sechs Prozent der Grabstätte ausgegraben“, erklärt Projektleiterin Petra Nordin. So soll ein großer Teil des uralten Friedhofs wahrscheinlich noch unter modernen Gebäuden liegen. Die Untersuchung des archäologischen Fundes stellt die Forscher*innen dabei vor einige Herausforderungen.

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Riesige Steinstrukturen entdeckt

„Das Problem ist, dass das Land gepflügt und eingeebnet wurde, um Weideland zu schaffen, sodass alle Siedlungsebenen, ehemaligen oberirdischen Überreste und Gräber in Stücke gepflügt wurden. Das bedeutete, dass wir alles anhand stark verstümmelter Überreste interpretieren mussten“, so Nordin.

Trotzdem sind die Archäolog*innen dabei auf zahlreiche außergewöhnliche Entdeckungen gestoßen. So haben diese an der Stelle, wo sich vermutlich die Scheiterhaufen befanden, ein fünfzig Meter langes, schiffsförmiges Steingebilde gefunden. Im Laufe der Ausgrabungen konnten noch zwei weitere solcher Strukturen identifiziert werden.

So war es zur Zeit der Wikinger üblich, die Toten auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen. Das bedeutet jedoch, dass die meisten Artefakte stark von Feuer betroffen waren. Darunter befanden sich Schnallen wie Fibeln und Spangen, Keramik und eine arabische Silbermünze. Diese wurde auf die Zeit zwischen 795 und 806 nach Christus datiert, was laut den Forscher*innen mit dem Alter der ältesten Gräber der Stätte übereinstimmt.

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Einige Rätsel noch nicht gelöst

Der archäologische Fund stellt das Forschungsteam jedoch noch vor einige Rätsel. So ist zum Beispiel nicht klar, wo die Menschen, die hier bestattet wurden, gelebt haben. Wahrscheinlich gab es ein Dorf in der Gegend von Tvååker, das sich bereits während der älteren Wikinger-Zeit stark ausgedehnt hatte. Nordin zufolge ist noch nicht geklärt, wo das Dorf genau gelegen haben soll.

Aber es gebe bereits Theorien über den Wohnort der im archäologischen Fund bestatteten Menschen. „Unter anderem wurde darüber gesprochen, dass es in Gamla Köpstad südlich der Stadt Varberg oder am Hafen von Galtabäck einen Handelsposten aus der Wikinger-Zeit gegeben haben könnte. Liegt das Dorf an der Mündung von Tvååker oder in der Nähe der Grabstätte? Wir wissen es nicht. Aber es ist spannend zu sehen, was sich in Zukunft herausstellen wird,“ fügt die Wissenschaftlerin hinzu.

Quellen: Arkeologerna

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