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Elektroautos laden in Deutschland: Neue Studie deckt große Unterschiede auf

Wenn immer mehr Elektroautos auf den deutschen Straßen unterwegs sind, muss auch dafür gesorgt werden, dass es genügend öffentliche Ladepunkte gibt. Eine neue Studie zeigt, dass dies nicht überall der Fall ist.

Symbol einer Ladesäule für Elektroautos ist auf den Straßenbelag gezeichnet.
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Elektroautos: Forscher widerlegen Mythos

Eine Studie von Recurrent Motors Incorporated liefert aufschlussreiche Ergebnisse über die Batterielebensdauer in Elektrofahrzeugen.

Elektroautos sollen einen erheblichen Teil zur Verkehrswende in Deutschland beitragen. Doch das gelingt nur, wenn dafür auch die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden. Vor allem muss Besitzer*innen von E-Fahrzeugen eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur garantiert werden. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass die Bundesrepublik in diesem Punkt noch Nachholbedarf hat.

Neues „Ladenetz-Ranking“ für Elektroautos

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat vor wenigen Tagen sein neuestes „Ladenetz-Ranking“ veröffentlicht. Dieses beruht auf Daten der Bundesnetzagentur, die bis zum 1. Juli 2024 erhoben und nun ausgewertet wurden. Die Studie gibt unter anderem Auskunft darüber, wie gut oder schlecht öffentliche Ladepunkte für Elektroautos in Deutschland verteilt sind.

Zunächst die gute Nachricht: Laut der Studie geht der Ausbau der Ladeinfrastruktur voran. So kommen in Deutschland zum Stichtag am 1. Juli im Durchschnitt siebzehn E-Pkw auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt. Im Jahr davor waren es noch 21 E-Pkw. Insgesamt seien hierzulande nämlich 45.298 mehr öffentliche Ladepunkte zu finden, als es noch im letzten Jahr der Fall war. Doch nicht alle Regionen profitieren gleichermaßen von dieser Entwicklung.

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Jede dritte Gemeinde ohne öffentlichen Ladepunkt

Denn wie viele bereits vermuten dürften, kommen vor allem in den Großstädten immer mehr Ladepunkte hinzu. Dabei verlief der Ausbau in Berlin besonders dynamisch, hier waren es dieses Mal 2.053 öffentliche Ladepunkte mehr im Vergleich zum Vorjahr. Doch in zahlreichen Regionen sieht das ganz anders aus.

So gibt es in gut einem Drittel (35 Prozent) aller 10.752 Gemeinden in Deutschland immer noch keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt. Zwar habe sich diese Situation mit Blick auf das letzte Jahr verbessert. Denn damals war dies noch in fast der Hälfte aller Gemeinden der Fall, VDA-Präsidentin Hildegard Müller sieht trotzdem „weiterhin Nachholbedarf.“

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Stromnetze müssen ausgebaut werden

Sie führt aus: „Noch immer gibt es in jeder dritten Gemeinde keinen öffentlichen Ladepunkt und bei der Schnellladeinfrastruktur gilt trotz des gesteigerten Ausbautempos, dass noch immer drei von vier Gemeinden in Deutschland ohne öffentlichen Schnellladepunkt sind.“ Dabei sei eine gute Ladeinfrastruktur vor allem entscheidend, um auch potenzielle Käufer*innen zum Umstieg auf E-Mobilität zu bewegen.

Doch sie sieht hier auch die Politik und Energiewirtschaft in der Verantwortung: „Es ist nicht damit getan, eine Ladesäule aufzustellen, auch die Stromnetze müssen dringend fit für die Zukunft gemacht werden. Der beschleunigte und vorausschauende – das heißt am zukünftigen Bedarf orientierte – Stromnetzausbau ist die entscheidende Voraussetzung für den Ausbau der Ladeinfrastruktur.“

So müsse vor allem an den Stromnetzen in Deutschlands gearbeitet werden. Diese sollten ihrer Meinung nach dringend ausgebaut und modernisiert werden, um den Umstieg auf Elektroautos weiter voranzutreiben. Müller stellt klar: „Hier besteht zusätzlicher dringender Handlungsbedarf für Politik, Bundesnetzagentur und Energiewirtschaft.“

Quelle: Verband der Automobilindustrie

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