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Weltall: „Rote Monster“-Galaxien entdeckt – eigentlich sollte es sie gar nicht geben

Obwohl es auch auf der Erde noch viel zu entdecken gibt, richten Forscher*innen den Blick vermehrt ins Universum. Was sich dort entdecken lässt, stellt oft bisherige Annahmen in Frage.

Ansicht einer Galaxie im Weltall.
© muratart - stock.adobe.com

Größter Planet im Universum - Anders als gedacht

Saturn ist nicht der größte Planet des Universums, sondern des Sonnensystems.

Wenn Forscher*innen über den Tellerrand hinausschauen möchten, lohnt es sich, im Weltall nachzusehen. Dort entdeckte man mithilfe des James Watts Space Telescope (JWST) mehrere neue Galaxien, die eigentlich gar nicht überlebensfähig sind. Das liegt unter anderem an ihrer Größe.

Weltall: „Rote Monster“ entdeckt

Die Wissenschaftler*innen, die für die aktuelle Entdeckung im Weltall verantwortlich sind, organisierten sich über die Universität Genf. Als Team nutzten sie das JWST, und identifizierten damit drei extrem massive Galaxien, die besonders weit von der Erde entfernt sind. Ebendiese Entfernung hat eine besondere Relevanz: Da Licht in einer einheitlichen Geschwindigkeit reist, ist der Blick in die Weiten des Universums auch immer ein Blick in die Vergangenheit.

An heutigen Standards gemessen, sind die Galaxien nämlich gar nicht so massiv, da sie lediglich beinahe an die Gesamtmasse unserer Milchstraße heranreichen, wie EurekAlert berichtet. Doch sie formierten sich wohl bereits knapp eine Milliarde Jahre nach dem Urknall, was für eine solche Masseansammlung extrem früh ist. Das ist bereits 12,8 Milliarden Jahre her. So viel Zeit benötigte das Licht, um von diesen Galaxien durch das Weltall zu uns zu dringen.

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Sie sind nicht überlebensfähig

Wie die Forscher*innen in ihrer Studie berichten, ist eine derart schnelle Formierung der rot leuchtenden Galaxien nur dadurch möglich, dass deren Sterne mit sehr hoher Intensität arbeiten. Viele solcher Sternhaufen im Weltall müssten erst zahlreiche Hürden überwinden, erklärt Stijn Wuyts, eine der beteiligten Forscher*innen. „Irgendwie gelang es aber diesen roten Monstern, schnell mehrere dieser Hürden zu überwinden.“

Normalerweise entstehen Galaxien durch eine Kumulierung von massereichen Objekten aus riesigen Staubwolken im Weltall, die sich dann nach und nach zu Sternen und Planeten formieren. Meist werden allerdings lediglich etwa zwanzig Prozent der verfügbaren Materie in Himmelskörper konvertiert. Doch in den vorliegenden drei Fällen erscheint es so, als sei bis zu 80 Prozent der Materie verwendet worden. Das stellt einige Erkenntnisse der bisherigen Forschung, wie die Formierung von Galaxien funktioniert, auf die Probe.

Quellen: EurekAlert, „Accelerated formation of ultra-massive Galaxies in the first billion years“ (Nature, 2024)

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