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Weltall: Forscher entdecken Leben in Asteroiden-Gestein – doch nicht so wie erwartet

Als eine japanische Sonde 2020 Gestein aus dem Weltall auf die Erde brachte, schien ein Forschungsteam bei der Suche nach außerirdischem Leben endlich erfolgreich. Doch dann kam alles ganz anders.

KI-generiertes Bild eines Asteroiden im Weltall.
© Ilham - stock.adobe.com

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Sind wir Menschen im All wirklich allein? Immer wieder diskutiert die Wissenschaft über die Frage, ob es außerirdisches Leben im Universum gibt. Das Fermi-Paradoxon will die Frage beantworten, warum wir allein sein könnten.

Wenn Forschende vermuten, Spuren von Leben in Gestein aus dem Weltall gefunden zu haben, sorgt das oft für einen großen Wirbel in Presse und Fachkreisen. Doch diesmal ist die Sachlage nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das macht die Entdeckung aus wissenschaftlicher Sicht aber nicht weniger interessant.

Weltall: Forschende untersuchen Proben von Asteroid

So hat die japanische Raumsonde Hayabusa 2 im Jahr 2020 mit 5,4 Gramm Gestein Asteroiden Ryugu zur Erde zurückgebracht. Bald konnten Forscher*innen darin mikrobielles Leben nachweisen. Schnell verbreitete sich die Kunde von der nun potenziell endlich erfolgreichen Suche nach außerirdischem Leben. Doch eine neue Studie besagt nun etwas ganz anderes.

So wurde das Gestein von Matthew Genge am Imperial College London und seinem Forschungsteam einer genauen Analyse unterzogen. Dafür übertrugen sie die Probe auf Harz und untersuchten sie unter einem Rasterelektronenmikroskop. Dabei konnten sie etwas beobachten, das wie Bakterien aussah. Diese Entdeckung war so eine Überraschung, dass seine Studierenden fast „von ihren Stühlen fielen“ bei der Vorstellung, außerirdisches Leben gefunden zu haben, wie der Planetenwissenschaftler gegenüber New Scientist erklärt.

Doch der Forscher blieb laut eigener Aussage trotzdem zunächst skeptisch. „Es war ein aufregender Moment, aber in meinem Hinterkopf wusste ich auch aus früheren Studien, wie leicht es für Bakterien ist, Gestein zu besiedeln“. Der Zweifel war berechtigt, wie sich jetzt herausgestellt hat.

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Bakterien von der Erde können auch woanders im Sonnensystem überleben

Denn weitere Analysen ergaben, dass die Mikroorganismen nicht aus dem Weltall, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit von unserem Heimatplaneten stammen. Doch auch dies ist eine erstaunliche Entdeckung. Denn um eine solche Verunreinigung zu vermeiden, wurde die Probe eigentlich mit hoher Sorgfalt behandelt.

„In diesem Fall fiel ein einzelnes Bakterium auf diese Probe und begann zu wachsen“, so Genge. Denn die Entdeckung unterstreicht, dass Lebewesen von der Erde außerirdische Proben rapide kolonisieren können. Selbst unter Einhaltung von strengsten Hygienevorschriften. Diese Erkenntnis könnte auch bei der Suche nach tatsächlichem außerirdischen Leben weiterhelfen.

So wusste die Wissenschaft zwar bereits, dass Bakterien in Meteoriten-Proben, die vom Weltall auf der Erde gelandet sind, sehr gut überleben können. Aber die neue Entdeckung zeigt, dass Bakterien auch auf Material anderswo im Sonnensystem überleben könnten. „Mikroorganismen können organische Materialien in Meteoriten nutzen, um sich zu ernähren – sie ernähren sich von außerirdischen Snacks“, sagt Genge. „Vielleicht gibt es also ein Ökosystem, ein ziemlich spärliches Ökosystem, aber ein Ökosystem auf dem Mars, das von Manna vom Himmel und von Meteoriten, die auf die Oberfläche fallen, unterstützt wird.“

Quellen: New Scientist, „Rapid colonization of a space-returned Ryugu sample by terrestrial microorganisms“ (Meteoritics & Planetary Science 2024)

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