Kaum jemand wird bestreiten, dass die meisten Entdeckungen für die Menschheit im Weltall zu machen sind. Ein Forschungsteam konnte nun ein Foto machen, das auf seine Weise einzigartig ist. Es zeigt einen Stern kurz vor der Explosion.
Weltall: Hier spielt sich ein Spektakel ab
Es gibt einige Grundprinzipien, nach denen das Weltall funktioniert. Eines davon ist der Lebenszyklus der Sterne, das immer einem festen Schema folgt. Kleine Sterne schwellen zu Ende ihrer Lebenszeit an, um dann zu einem sogenannten „Weißen Zwerg“ zusammenzufallen. Große Exemplare hingegen blähen sich auf, um dann in einer gewaltigen Explosion, genannt „Supernova“, zu verpuffen. Ein Rückstand eines solchen Phänomens kann ein Schwarzes Loch sein.
Nun gelang es einigen Forscher*innen am European Southern Observatory (ESO) in Chile, ein Foto eines Sterns in einer bisher ungesehenen Phase zu schießen. Die letzten zehn Jahre war es ihnen möglich, die Entwicklung des Sterns „geradezu in Echtzeit“ nachzuverfolgen, wie Gerd Weigelt, einer der Forschenden, laut dem Presseservice des Observatoriums erklärt. Das geschossene Foto stammt von einem Stern in einer völlig anderen Galaxie im Weltall, kurz bevor dieser in einer Supernova explodieren wird.
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So wurde die Entdeckung gemacht
Beeindruckend ist dabei für die Forscher*innen unter anderem ein „eiförmiger Kokon“, der den Stern laut Teamchef Keiichi Ohnaka komplett umgibt. „Wir sind aufgeregt“, so Ohnaka weiter, da dies den Moment „eines sterbenden Sterns vor der Supernova-Explosion“ zeigen könnte. Dies zeigt, dass auch mit den bisherigen Mitteln noch größere Entdeckungen im Weltall möglich sind.
Möglich war der Fund durch das große Inferometer des ESO-Teleskops. Diesem Gerät ist es möglich, mehrere Lichtquellen zu kombinieren, wodurch extrem detaillierte Bilder aus dem Weltall geschossen werden können. Mithilfe eines neuen Instruments namens GRAVITY gelang es den Forscher*innen nun nicht nur wie bislang zwei, sondern gleich vier Teleskopaufnahmen zu kombinieren. Erst so konnten sie das Bild überhaupt anfertigen.
Quelle: European Southern Observatory
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