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Archäologischer Fund: Ungewöhnliche Entdeckung in uraltem Grab „wirft Fragen auf“

Gruselgeschichten von kopflosen Toten gibt es vor allem in Romanen und in Hollywood. Doch ein archäologischer Fund scheint nun ein uraltes Beispiel dafür ans Licht gebracht zu haben.

KI-generiertes Bild eines ausgehobenen leeren Grabes in der Erde.
© Olha Koval - stock.adobe.com

5 ärchäologische Funde, die noch heute Rätsel aufgeben

Einige Überbleibsel der Vergangenheit lassen auch nach tausenden von Jahren noch viele Fragen unbeantwortet.Wir zeigen dir 5 archäologische Funde, die auch heute noch eine Menge Rätsel aufgeben.

Südfrankreich ist wohl vielen eher durch die wunderschöne Landschaft rund um die Côte d’Azur bekannt. Doch Forscher*innen ist hier ein archäologischer Fund gelungen, der wohl ebenso beeindruckend ist. Denn dabei handelt es sich um ein Grab, das über 4.000 Jahre alt ist und einige Besonderheiten aufweist.

Archäologischer Fund in Südfrankreich

Dabei geht es nicht nur um das Grab selbst, sondern das, was die Forscher*innen dort drin freilegen konnten. So heißt es in einer kürzlich im Fachjournal Antiquity erschienen Studie über den archäologischen Fund: „Eine ungewöhnliche spätneolithische Bestattung, entdeckt in Puisserguier in Südfrankreich enthält ein Skelett, das mit dem Kopf auf dem Rumpf begraben liegt.“

Die Beschreibung darf dabei ganz wortwörtlich genommen werden. Denn der Kopf des Skeletts wurde vom restlichen Körper abgetrennt und auf dessen Rumpf gelegt. Das wurde bereits 2017 entdeckt, doch nun die menschlichen Überreste noch einmal genau untersucht.

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Kann nicht auf natürliche Weise entstanden sein

Zunächst konnte dabei festgestellt werden, dass die Überreste im Grab zu einer weiblichen Person gehörten. „Die Behandlung, der sie unterzogen wurden, ist bemerkenswert“, so die Forscher*innen in der Studie und fügen hinzu: „Der Kopf wird von der Wirbelsäule gelöst und auf die Brust gelegt, von der rechten Hand gestützt. Diese Anordnung steht in krassem Gegensatz zur Positionierung des restlichen Körpers, die für eine neolithische Bestattung üblich ist.“

Nach Ansicht der Forscher*innen konnte diese Positionierung nicht auf natürliche Zersetzung oder eine versehentliche postmortale Knochenverschiebung zurückzuführen sein. Die präzise Anordnung des Schädels und die intakten Verbindungen zwischen Schädel, Unterkiefer und rechter Hand lassen stark auf bewusstes Handeln schließen.

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Es gibt bis jetzt kein Äquivalent in Frankreich

Das „wirft Fragen darüber auf, wann der Kopf vom Rest des Körpers getrennt wurde und welche Modalitäten diese Trennung hatte“, so die Forscher*innen. Diese können darüber nur Vermutungen anstellen. Sie gehen aber davon aus, dass die Frau direkt zum Zeitpunkt des Todes oder kurz danach enthauptet wurde.

Genau das macht den archäologischen Fund so ungewöhnlich. Denn Bestattungspraktiken mit der Entfernung von Köpfen sind an vielen Stätten aus der gleichen Zeit dokumentiert. Dabei handelt es sich jedoch vor allem um eine spätere Entfernung des Schädels, die häufig nach vollständiger Zersetzung des Körpers erfolgt. So fassen die Forscher*innen zusammen: „Das Puisserguier-Begräbnis hat unseres Wissens nach kein Äquivalent anderswo in Frankreich.“

Quelle: „The decapitated woman of Puisserguier (Hérault, France): a case study of mortuary treatment“ (Antiquity, 2024)

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